Caritas Socialis-Generalleiterin Sr. Krendelsberger wiedergewählt
Die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis (CS) hat ihre bisherige Generalleiterin Sr. Susanne Krendelsberger bei der derzeit in Laab im Walde tagenden Generalversammlung für eine zweite Amtszeit bestätigt Die Sozialarbeiterin und Religionspädagogin übt diese Funktion bereits seit 2013 aus. Mit ihr wurde auch der bisherige Generalrat im Amt bestätigt.
Die Schwestern befassen sich bei der Generalversammlung unter dem Motto "Zukunft gestalten" vor allem mit der Ausrichtung der Gemeinschaft für die Zukunft. Schwerpunkte dabei sind u.a. neue Formen der Zugehörigkeit, Schöpfungsverantwortung und Möglichkeiten, nach dem Vorbild der Gründerin Hildegard Burjan in die Gesellschaft zu wirken - in Brasilien und in Europa.
2019 feiert die Caritas Socialis, gegründet von der seliggesprochenen Hildegard Burjan, ihr 100-jähriges Bestehen. Das Jubiläumsjahr steht unter dem Motto "menschen.leben.stärken". Höhepunkt ist am 3. Oktober 2019 eine Festmesse in der Wiener Servitenkirche, der Kardinal Christoph Schönborn vorstehen wird.
Wie aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht von 2018 hervorgeht, blickt die Caritas Socialis auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Im April 2018 feierte die CS zum Beispiel das 10-jährige Bestehen der Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz und im September wurde das CS Hospiz Rennweg mit dem Fürst Franz Josef von Liechtenstein Preis ausgezeichnet. Sr. Susanne Krendelsberger freute sich besonders über die 921.291 Euro Spenden sowie über Einkünfte von 2.406.098 Euro aus Testamenten und Legaten: "Das wachsende Vertrauen der Menschen erfüllt uns mit Demut, großer Freude und Dankbarkeit", sagt sie, denn so ist der Fortbestand der Einrichtung garantiert.
Kardinal Christoph Schönborn zeigt sich im CS Magazin "Augenblicke" erfreut über die professionelle Pflege und Betreuung der Caritas Socialis. Würdigende Worte findet er gegenüber den Hospiz-Mitarbeitern, die "den Menschen hier bestmögliche Pflege und Betreuung am Ende ihres Lebens ermöglichen".
Vielfältiges Engagement
Die Caritas Socialis setzt in ihrem Engagement für mehr Lebensqualität drei Schwerpunkte: Betreuung und Pflege (Demenz), Hospizkultur (CS Hospiz Rennweg) und die Unterstützung und Begleitung von Familien und Kinder. So wurden im letzten Jahr insgesamt 14.238 Kunden und Kundinnen von dem Team der Caritas Socialis betreut. 1969 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, darunter viele Ehrenamtliche, Praktikanten und Zivildienstleistende haben sich um die Kunden gekümmert.
In Wien bietet die Caritas Socialis professionelle Pflege und Betreuung für alte und chronisch kranke Menschen an - stationär, in Tageszentren, im CS Hospiz Rennweg, in Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz und zu Hause. Im CS Hospiz Rennweg gibt es sogar einen Mitarbeiter auf vier Pfoten, den Kater Max, der bereits seit 18 Jahren kranke Menschen "begleitet". Gemeinsam mit seiner Kollegin, der Therapiehündin Lucy, ist er intuitiv dort, wo Nähe, Zärtlichkeit und Beistand gebraucht wird.
Darüber hinaus führt die CS Kindergärten und Horte, ein Mutter-Kind-Haus, eine Beratungsstelle und ein Urlaubshaus, zudem engagieren sich CS Schwestern für Flüchtlinge und mit anderen Orden in der NGO "Solwodi Österreich" gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel. In Brasilien ist die CS für ein Familiensozialzentrum und die Kinderpastoral der Diözese Guarapuava verantwortlich, zudem gibt es auch in Deutschland und Südtirol CS Schwestern.
Bleibende Akzente hat die CS in Österreich vor allem auch im Hospizbereich gesetzt, wobei eine Gruppe um die bereits verstorbene Sr. Hildegard Teuschl maßgeblich federführend war. Die Caritas Socialis gilt in Österreich aufgrund zahlreicher Innovationen und Pilotprojekten aber auch als Vorreiterin in der Betreuung und Begleitung von Menschen mit Demenz.
Hildegard Burjan (1883-1933) gründete die Caritas Socialis 1919 als Gemeinschaft von Frauen in der Kirche mit dem Auftrag, soziale Not zu lindern. Die verheiratete Mutter und Akademikerin mit wachem Blick für gesellschaftliche Entwicklungen beschritt neue Wege der Hilfe - als erste christlichsoziale weibliche Abgeordnete im österreichischen Parlament sowie als Gründerin der CS. Kraft für ihren Einsatz schöpfte sie aus dem christlichen Glauben, in dem sich die in Sachsen geborene Jüdin nach schwerer Erkrankung taufen ließ. Burjan wurde am 29. Jänner 2012 in Wien seliggesprochen.
Quelle: kathpress