Christen, Muslime und Buddhisten starten ökosoziale Petition
Unter dem Motto "Religions for Future" solidarisieren sich österreichische Vertreter aus katholischer und evangelischer Kirche A.B., altkatholischer und evangelisch-methodistischer Kirche, sowie aus Buddhismus und Islam mit der Klimastreik-Bewegung "Fridays for Future". Die Sorge um die Zukunft der Erde und das Anliegen des Klimaschutzes eine alle Religionen und Konfessionen, erklärte Moraltheologe Michael Rosenberger, Anstoßgeber der Umwelt-Initiative, gegenüber "Kathpress". Ziel der Initiative, die sich am Mittwoch mit einer Petition und Erklärung via www.schoepfung.at an die Öffentlichkeit wandte, ist es, führende Persönlichkeiten aus Kirche und Politik zu einem längst überfälligen Strukturwandel hin zu einer ökosozialen Politik und Wirtschaftsordnung zu motivieren.
Als Motivation für "Religions for Future" gaben die insgesamt fünf Initiatoren - darunter neben Rosenberger auch Hemma Opis-Pieber, Umweltbeauftragte der Diözese Graz und Sprecherin der kirchlichen Umweltbeauftragten Österreichs - an, dass die Dringlichkeit einschneidender Maßnahmen zum Schutz des globalen Ökosystems durch Politik und Gesellschaft immer deutlicher wird.
Konkret wolle man eine höhere Besteuerung von Energie- und Ressourcenverbrauch sowie klimaschädlicher Investitionen, erläuterte Rosenberger die Ziele der Initiative. Gleichzeitig sei eine Entlastung und Unterstützung der Ärmsten dringend notwendig. Eine ökosoziale Politik und Wirtschaftsordnung würde das aktuelle Negativbeispiel für eine einseitig gedachte Öko-Steuer wie in Frankreich verhindern. Dort hatte die höhere Besteuerung fossiler Kraftstoffe, die v.a. niedrig verdienende Menschen benachteiligt hätte, zu heftigen Proteste der sogenannten "Gelbwesten"-Bewegung geführt.
Auch Bischöfe sollen Zugpferde sein
"Religions for Future" fordert auch die österreichischen Bischöfe auf, die Erklärung zu unterzeichnen und die Umweltbeauftragten ihrer Diözesen noch stärker zu unterstützen. Zwar sei seit der Umwelt-Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus innerhalb der katholischen Kirche "einiges in Gang gesetzt" worden, aber "wir dürfen die Hände nicht in den Schoss legen", forderte der an der Katholischen Privatuniversität Linz lehrende Rosenberger.
Durch eine möglichst breite Beteiligung kirchlicher Verbände und Führungspersonen werde das Anliegen der religiösen Umwelt-Initiative auch "ins Bewusstsein aller glaubenden Menschen dringen", zeigte sich Rosenberger überzeugt. Gleichzeitig verstehe sich die die Petition als Verbindung zu Menschen, die sich im Rahmen der "Fridays for Future"-Proteste engagieren, aber keiner Religion angehören, so die Umwelt-Initiative.
Der Ruf nach einer ökosozialen Steuerreform ist auch eine der Forderungen des Klimavolksbegehrens, das letzte Woche vorgestellt wurde. Das Volksbegehren wird sowohl von der Katholischen Aktion als auch von den kirchlichen Umweltreferenten unterstützt. (Info: www.schoepfung.at)
Quelle: kathpress