Glettler: Auf "good news" nicht vergessen
Medienleute mögen auf die "good news", die guten Geschichten, nicht vergessen: Dazu ermunterte der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler beim traditionellen Medienfest am Dienstagabend im Haus der Begegnung in Innsbruck. Neben der wichtigen Funktion, darüber zu berichten, was schief läuft und nicht in Ordnung ist, könnten Medien den Menschen mit positiven Beispielen Mut machen, so Glettler. Wichtig sei auch, den Blick immer wieder auf jene zu richten, die am Rand der Gesellschaft leben oder in Not geraten sind.
In der medialen Kommunikation brauche es "mitunter eine gezieltere Widerständigkeit gegen die negative Sogwirkung von chronischen Problemlagen, Skandalgeschichten und Katastrophen - lokal und global", meinte der Bischof. Eine faire und wertschätzende Kommunikation sei die Basis für gutes soziales Miteinander. "Wie sonst ist die belastende Gleichzeitigkeit von Ereignissen, Themen, News, Aufregern und Skandalen auf Dauer zu ertragen?" Nach der Überzeugung Glettlers ist zur Bewältigung der überbordenden Fülle eine "verantwortbare Reduktion" notwendig - "und wiederholt auch 'Geschichten des Gelingens'".
Der Innsbrucker Bischof sagte den Medienleuten ein "herzliches Dankeschön für Ihre Arbeit", auch wenn diese streckenweise auch gegenüber der Kirche kritisch sein müsse. "Öffentliche Wahrnehmung, ehrlich und grundsätzlich wertschätzend gespiegelt, formt uns als Kirche und fordert uns heraus, denn im Raum öffentlicher Meinungsbildung ist der Ort der Kirche - nicht versteckt, abgehoben oder weltfremd", betonte Glettler. Kirche müsse sich "im Offenen unserer Gesellschaft bewähren und ihre Sendung wahrnehmen".
Würdigung einer "guten Netzwerkerin"
Gemeinsam mit dem Tiroler Caritasdirektor Georg Schärmer hatte Glettler zu dem diözesanen Fest für Medienschaffende eingeladen. Besonderen Dank sprach er dabei der Leiterin der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Karin Bauer, aus, die im November in Pension gehen wird - nach 17 Jahren an der Spitze der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation in der Diözese Innsbruck.
Sie habe sich mit viel Engagement und Herzblut für die Kirche in Tirol engagiert und sich dabei als gute Netzwerkerin erwiesen, so der Bischof. Auf Bauers Initiative gehen in der Diözese unter anderem die Gründung der Frauenkommission, die "Lange Nacht der Kirchen" und die regelmäßige Beilage "moment" in der "Tiroler Tageszeitung" zurück. Als Geschenk überreichte der künstlerisch tätige Bischof der scheidenden Abteilungsleiterin "einen echten Glettler": eine bearbeitete Madonnenstatue, die, so der Bischof, "etwas in Schieflage geraten" sei.
Quelle: kathpress