Katholische Aktion fordert konkrete Klimaschutzpläne von Parteien
Die Katholische Aktion Österreich erwartet von den heimischen Parteien "ganz konkrete Klimaschutzpläne". Dies hat KAÖ-Präsident Leopold Wimmer am Donnerstag schon im Blick auf die anstehenden Nationalratswahl im Herbst eingemahnt. Wimmer:
Wir werden die Wahlprogramme und Aussagen aller Parteien sehr genau darauf hin beobachten, wie sie ihrer Verantwortung für die Schöpfung gerecht werden wollen.
In den Wahlprogrammen müsse sehr konkret angeführt werden, was die Parteien in den nächsten Jahren gegen die vom Menschen verursachte Klimaerwärmung tun wollen. "Wohlformulierte Versprechungen, die möglichst unverbindlich bleiben haben wir schon genug gehört", so Wimmer. Die aktuelle Hitzewelle sollte allen Bürgerinnen und Bürgern deutlich vor Augen führen, "dass dringend gehandelt werden muss". Wimmer:
Es liegt an uns allen, den Politikern - gerade auch im Wahlkampf - deutlich zu verstehen zu geben, dass wir von ihnen in der Klimapolitik endlich Taten erwarten.
Wimmer betonte, dass die KAÖ seit längerem für eine ökosoziale Steuerreform eintritt. Mit einer gezielten Besteuerung von Energie, die aus fossilen Brennstoffen kommt, würden diese Energieformen teurer werden, so Wimmer. Durch einen "Öko-Bonus" sollte gleichzeitig ein Ausgleich in der Form erfolgen, dass Familien und Geringverdiener nicht zusätzlich belastet werden; diese Gruppen verbrauchten in der Regel auch weniger Energie. Laut diesem Modell würden nur jene, die viel Energie verbrauchen mehr Abgaben zahlen. Wimmer:
In den Steuerreformplänen der letzten Regierung war leider davon nichts zu finden. Ich hoffe sehr, dass im Programm einer künftigen Regierung effiziente klimapolitische Maßnahmen enthalten sind.
Der Ruf nach einer ökosozialen Steuerreform ist auch eine der Forderungen des Klimavolksbegehrens, das am Montag dieser Woche vorgestellt wurde. Die Katholische Aktion unterstütze dieses Volksbegehren, hielt Präsident Wimmer fest. Zu den weiteren Forderungen des Volksbegehrens zählt die Aufnahme des Zieles des Klimaschutzes in die Verfassung - das würde bedeuten, dass dieses Ziel in Zukunft bei allen Gesetzen und Verordnungen mitberücksichtigt werden muss. Weiters wird verlangt, dass Österreich die Freisetzung klimaschädlicher Treibhausgase bis 2030 mindestens halbieren und bis 2040 klimaneutral werden soll; ein verbindliches CO2-Gesetz müsse die nötigen Rahmenbedingungen für Bund, Länder, Gemeinden und Sektoren schaffen. Die vierte Forderung des Klimavolksbegehrens ist, Verkehr und Energie nachhaltig zu machen - durch Ausbau des öffentlichen Verkehrs, klimafreundliche Fortbewegungsmittel und Investition in regionale erneuerbare Energieformen.
"Für uns als Christen kann ein sorgfältiger Umgang mit Gottes Schöpfung kein 'Randthema' sein. Hier geht es um unsere Verantwortung für uns selbst, unsere Mitmenschen, unsere Kinder und Enkel und die gesamte Mitwelt", unterstrich KAÖ-Präsident Wimmer. Da die Klimaziele nicht allein durch individuelle Anstrengungen erreicht werden können, "müssen wir von den Politikern fordern, dass sie entsprechende Rahmenbedingungen schaffen".
Quelle: kathpress