Immer mehr Schüler besuchen den orthodoxen Religionsunterricht
Immer mehr Schülerinnen und Schüler in Österreich besuchen den orthodoxen Religionsunterricht. Das geht aus Informationen des orthodoxen Schulamtes hervor. Demnach beläuft sich die Gesamtschülerzahl im nun zu Ende gehenden Schuljahr 2018/19 auf rund 13.600 an insgesamt knapp 1.000 Unterrichtsstandorten in ganz Österreich, teilte Fachinspektor Branislav Djukaric im "Kathpress"-Gespräch am Montag mit.
Im Schuljahr 2017/18 waren es noch 12.682 Schülerinnen und Schüler an 912 Standorten, im Jahr davor 12.117 Schüler an 896 Standorten. Zum Vergleich: Im Schuljahr 2012/13 besuchten erst 10.003 Schüler den orthodoxen Religionsunterricht an 788 Standorten, vor 15 Jahren waren es gar erst ca. 5.000 Schüler. Für die Erteilung des Unterrichts sind aktuell 111 Lehrerinnen und Lehrer zuständig. Auch das ist eine Steigerung um einige Personen im Vergleich zum Schuljahr davor.
Der Schwerpunkt des orthodoxen Religionsunterrichts liegt auf den Pflichtschulen. Erreicht werden aktuell ca. 9.850 Schülerinnen und Schüler in 775 Pflichtschulen sowie ca. 3.750 in 220 weiterführenden höheren Schulen. Wien macht dabei sowohl bei den Schüler- als auch Schulzahlen rund 50 Prozent aus.
Fachinspektor Djukaric ist stellvertretender Leiter des orthodoxen Schulamtes, dessen Leitung bei Metropolit Arsenios (Kardamakis), dem Vorsitzenden der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich, liegt.
Der Metropolit würdigte dieser Tage bei einer Zusammenkunft mit den Wiener orthodoxen Religionslehrern deren Bemühungen, den Glauben weiterzugeben. In einer Gesellschaft, in der es im öffentlichen Raum mehr und mehr verpönt ist, über Gott zu sprechen, komme den Religionslehrer in besonderem Maße die Aufgabe zu, "den Schülern von Gott zu erzählen und ihren Glauben zu stärken", so der Metropolit. Er feierte mit den Religionslehrern auch einen Gottesdienst in der Wiener griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale.
Orthodoxer Unterricht seit 1991
Orthodoxen Religionsunterricht in Österreich gibt es seit 1991. Mit der Errichtung des orthodoxen Schulamtes 2005 kam dann nochmals mehr Bewegung in die Sache. Die Entwicklung der Lehrpläne für Pflichtschulen und weiterführende Schulen erfolgte in mehreren Etappen, inzwischen entsprechen sie den aktuellen Standards. Die kirchliche Verantwortung der kirchlich bestellten oder der im staatlichen Vertragsdienst stehenden Religionslehrkräfte wurde von der Orthodoxen Bischofskonferenz in einer "Rahmenordnung für orthodoxe Religionslehrer in Österreich" im November 2014 festgehalten.
Quelle: kathpress