Ökumene-Großevent "Awakening Austria" gestartet
"Wie Weltjugendtag, jedoch für etwas ältere und nicht nur für Katholiken": So haben Teilnehmer von "Awakening Austria" die Stimmung auf der Großveranstaltung beschrieben, die am Donnerstagabend in der Wiener Stadthalle gestartet ist und noch bis Sonntag über 10.000 junge Erwachsene aus verschiedenen Freikirchen sowie der katholischen und der evangelischen Kirche versammelt. Mit Rockmusik, Vorträgen, Zeugnissen, Gebeten und missionarischen Straßenaktionen sollen Impulse für gesellschaftliche Erneuerung gegeben werden. Kardinal Christoph Schönborn wird am Sonntag einen Gottesdienst feiern.
"Ausverkauft! Die Halle ist voll! Verfolgen Sie uns über unseren Livestream" , hieß es beim Start des Events von Seiten des Veranstalters, der internationalen, konfessionsübergreifenden Initiative "Awakening Europe", welche mit ähnlichen Großevents im Jahrestakt zuvor schon Fußballstadien von Nürnberg (2015), Stockholm (2016), Prag (2017) und Riga (2018) gefüllt hat. Das Event finanziert sich ausschließlich durch freiwillige Spenden und den Ticketverkauf. Zwei Drittel der heurigen Teilnehmer kommen aus Österreich, der Rest aus insgesamt 40 anderen Nationen.
Ziel sei es, "frischen Wind in die Kirchen Österreichs zu bringen, die Einheit der Christen in den verschiedenen Konfessionen zu stärken und Leute zu ermutigen, ihren Glauben auch öffentlich zu leben", sagte "Awakening Europe"-Gründer Ben Fitzgerald beim Auftakt. Der Australier berichtete den Festivalgästen von seiner von Depression und Drogen bestimmten Vergangenheit und seiner radikalen christlichen Lebenswende im Jahr 2002: "Gott möchte dich frei machen und dass du dich zu ihm bekehrst", so der evangelikale Prediger, der früher Pastor der Bethel Church im kalifornischen Redding war.
Europa durch religiösen Glauben verändern
Die größte Ökumene-Veranstaltung des deutschsprachigen Raumes bezeichnete Fitzgerald als einen "historischen Moment, weil so viele Kirchen aus Österreich hier versammelt sind". Gott habe für jeden einzelnen Menschen einen besonderen Plan, jedoch auch für Österreich. Um seine Liebesbotschaft weiterzutragen, müssten die Christen vor allem ihre "Menschenfurcht" ablegen. Dass es schwer sei, hier das Evangelium zu verkünden, sei eine "Lüge", denn: "Die Menschen in Österreich wollen Jesus, nicht das tote Religiöse." Die Zukunft Europas werde durch "radikal Glaubende, die Jesus mutig bekennen" verändert.
Der Wiener Pastor und Musiker Chris Pöschl, einer der Gastgeber des Events, sprach beim Veranstaltungsauftakt von einer Aufgabe der Christen, Jesus "in unserer Gesellschaft würdig zu vertreten". Mit dem "Awakening"-Event solle Menschen "Hoffnung auf positive Veränderung" gegeben werden. Sein seit Jahrzehnten in der Ökumene engagierter Kollege Walter Bösch würdigte den von Christen aus Frei- und Großkirchen gesuchten Weg zueinander, der eine "Ökumene der Herzen" sei. Das "Awakening Austria"-Event gründe auf "tiefes gemeinsames Vertrauen".
Kardinal leitet Gottesdienst
Als Zeichen dieser in den vergangenen Jahren noch vertieften Freundschaft der Konfessionen gilt auch die Teilnahme von Kardinal Christoph Schönborn am Sonntagvormittag: Schönborn wird um 10 Uhr Worte an die versammelten Christen richten und am Abend den Abschlussgottesdienst leiten. Von katholischer Seite werden in der Stadthalle u.a. auch "Gebetshaus Augsburg"-Gründer Johannes Hartl und die Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler sprechen.
Weitere in der charismatischen Szene Prominente, die bis Sonntag bei "Awakening Austria" auftreten, sind u.a. der ehemalige kanadische Eishockeyspieler und nunmehrige Prediger Todd White, der Leiter der Evangelisationsinitiative "Christ for all Nations", Daniel Kolenda, Heidi Baker von "Iris Global" sowie die evangelikalen Prediger John Bevere und Philip Schmerold. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung liegt bei der sogenannten "Worship-Musik" von Live-Bands, wobei aus den USA Chris Quilala, Jeremy Riddle und die "Awakening Band" sowie aus Österreich Chris Pöschl und Worship Revolution zu hören sind.
"Awakening Austria" Livestream
Quelle: kathpress