Bischof Scheuer würdigt neuen Schlägler Abt Lukas Dikany
Der Linzer Bischof Manfred Scheuer hat dem neuen Schlägler Abt Lukas Dikany zur Abtwahl gratuliert. Er kenne Abt Lukas seit dessen Zeit im Linzer Priesterseminar und schätze Dikanys spirituelle und seelsorgliche Arbeit, so Scheuer in einer Aussendung am Mittwoch. Er freue sich auf das Zusammenwirken der Schlägler Chorherren mit der Diözese Linz und sei zuversichtlich, "dass wir die Herausforderungen schöpferisch gestalten", so der Bischof. Dikany wurde am Dienstag von seinen Mitbrüdern zum neuen Abt gewählt. Er folgt auf Martin Felhofer, der 30 Jahre lang dem Schlägler Konvent als Abt vorstand. Die Wahl fand unter dem Vorsitz von Prämonstratenser-Generalabt Jos Wouters statt.
Lukas Harald Dikany (Jahrgang 1966) stammt aus Putzleinsdorf und absolvierte das Theologiestudium in Salzburg, Innsbruck und Linz. Der Mühlviertler trat 1987 ins Prämonstratenserstift Schlägl ein, ein Jahr später legte er die Einfache Profess ab. Die Feierliche Profess folgte 1991. Die Priesterweihe empfing Dikany 1993. Im Orden bekleidete er unterschiedliche Ämter: So war er etwa Gastmeister, Novizen- und Klerikermeister und 18 Jahre lang auch Prior (Abt-Stellvertreter). Dieses Amt legte er 2016 zurück und war als Pfarrer in Arnreit und als Krankenhausseelsorger im Landeskrankenhaus Rohrbach tätig. Das Amt des Abtes, das er ab dem Zeitpunkt der Wahl inne hat, bekleidet Dikany nun für zehn Jahre. Der Termin der Abtbenediktion, bei der der neue Abt vom Bischof Ring, Stab und Mitra überreicht bekommt, steht noch nicht fest.
Wahlberechtigt waren im Stift Schlägl 35 Mitbrüder: alle Konventsmitglieder, die Priester sind und dem Orden mindestens seit fünf Jahren mit ewiger Profess angehören.
Bischof Manfred Scheuer würdigte am Mittwoch auch den bisherigen Abt Martin Felhofer. Er wolle danken für dessen Wirken "weit über den Schlägler Bereich hinaus". Scheuer bezeichnete Felhofer als wichtige Stimme der Kirche in Oberösterreich. "In seiner Zeit als Abt hat das Stift Schlägl eine große spirituelle, kulturelle und wirtschaftliche Strahlkraft entfaltet", so der Bischof.
Gründung vor 800 Jahren
Stift Schlägl in der Region Böhmerwald im Oberen Mühlviertel feiert seit dem vergangenen 30. September - dem Todestag des Gründers Kalhoch von Falkenstein - sein 800-jähriges Bestehen, mit zahlreichen Veranstaltungen, Konzerten und Festgottesdiensten. Anlässlich des Jubiläums wurde auch ein reich bebilderter Sammelband "Stift Schlägl. Beiträge zu Geschichte und Kultur" herausgegeben. Gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Johannes Ramharter präsentiert das Stift darin eine Zeitreise durch acht Jahrhunderte Stifts- und Kulturgeschichte und gibt Einblicke in das klösterliche Leben. Zusätzlich gibt es im Jubiläumsjahr etwa zahlreiche Konzerte klassischer Musik und Führungen durch die Stiftsbrauerei Schlägl mit seiner über 400-jährigen Brautradition.
Noch bis 13. Oktober ist das Stift auch Schauplatz der 7. oberösterreichischen Landesgartenschau. Unter dem Motto "Bio.Garten.Eden" wird auf einer Fläche von 15 Hektar 150 Tage lang eine "Ausstellung unter freiem Himmel" gezeigt. Erwartet werden mehr als 200.000 Besucher. Besondere Highlights sind der Inselgarten sowie der Schöpfungsgarten mit dem Pfad der Verantwortung als entspannende und meditative Bereiche. Der Schöpfungsgarten wird auch nach der Landesgartenschau als Dauerausstellung bestehen bleiben.
38 Mönche gehören derzeit der Klostergemeinschaft an. Die Mitglieder des Konvents begleiten die Menschen in der Region als Seelsorger, sei es in Pfarren, Krankenhäusern oder Altenheimen. Das Stift ist außerdem Arbeitgeber für 200 Menschen aus der Region Oberes Mühlviertel: In der Forstwirtschaft, Brauerei, mehreren Gaststätten und Handwerksbetrieben sowie in einem eigenen E-Werk.
Stift Schlägl am Fuße des Böhmerwaldes geht auf eine Gründung bereits um das Jahr 1203/04 zurück, zunächst durch eine andere Ordensgemeinschaft: Zisterzienser-Abt Theoderich begann unter extremen klimatischen und wirtschaftlichen Bedingungen mit einer kleinen Gruppe Mitbrüder aus dem Kloster Langheim bei Bamberg mit der Errichtung. Im Winter 1214/15 endete das Kloster mit dem Tod des Abtes durch Entkräftung, woraufhin die übrigen Brüder nach Langheim zurückkehrten. Der Stifter Kalhoch von Falkenstein übergab daraufhin am 9. Juli 1218 das Stift an die Prämonstratenser aus dem Kloster Mühlhausen in Böhmen, die ab 1250 die heutigen Klosteranlage errichteten. Bis heute erinnert die romanische Krypta daran. (Infos: www.stift-schlaegl.at)
Quelle: kathpress