Landau für Suche nach anderer Karfreitags-Regelung
Caritas-Präsident Michael Landau hat sich der Forderung des steirischen Landeshauptmannes Hermann Schützenhöfer angeschlossen, die im Frühjahr getroffene Karfreitags-Regelung wieder aufzuschnüren und neu zu verhandeln. Es wäre dies ein "positives Signal" und er würde sich "freuen, wenn im geduldigen Gespräch gemeinsam mit den Kirchen und Religionsgemeinschaften, vor allem aber auch den Sozialpartnern, eine gute Lösung gelingt", betonte Landau in seiner Predigt in der Pfingstmontags-Messe im Wiener Stephansdom. Wie diese Regelung aussehen könne, sagte er nicht.
Der Caritas-Präsident hob hervor, dass das Gespräch miteinander "ganz wesentlich zum Österreichischem im besten Wortsinn" dazugehöre. An Gespräch und Dialog führe "kein sinnvoller Weg vorbei". Minderheiten gelte es zu achten und zu stärken - im konkreten Fall die Evangelischen, auch wenn diese nur einen einstelligen Prozentanteil der Bevölkerung stellten. Nötig sei auch die Achtung gegenüber jenen Menschen, "die sich dieser Aufgabe stellen, mit Anstand und Gewissen einzutreten für das Gemeinwohl und gleiche Würde aller, besonders der Schwächsten".
Vor Hintergrund der soeben angelobten Übergangs-Expertenregierung bat Landau öffentlich um "Respekt für Politiker", denn "unser Land braucht Menschen, die sich dieser Aufgabe und Verantwortung mit ganzem Verstand und Herzen widmen". Politik sei eine "hohe Berufung" und eine der wertvollsten Formen der Nächstenliebe, zitierte der Caritas-Präsident ein auch von Papst Franziskus übernommenes Zitat von Papst Pius XI. Dem Kabinett Bierlein wünschte er "wie jeder Bundesregierung alles Gute und Gottes Segen".
Als drittes aktuelles Gesellschaftsthema kam Landau auf die Schüler-Klimaproteste zu sprechen. Dass so viele junge Menschen immer wieder für den Umweltschutz auf die Straße gingen, sei "erfreulich und ermutigend", hob der Caritas-Präsident hervor. Die jungen Demonstranten könnten zurecht erwarten, "dass man ihre Anliegen erst nimmt". Sie stellten zudem Anfragen an die gesamte Gesellschaft - "wenn etwa die Produktion von Fleisch mehr Ressourcen verbraucht als Gemüse, wenn lokale Produkte einen anderen ökologischen Fußabdruck haben als jene, die von anderen Teilen der Welt importiert werden, oder wenn wir statt öffentlichen Verkehrsmitteln selbst für kurze Strecken das Auto verwenden".
Der Kirche sei das Thema der Schöpfungsverantwortung wichtig, unterstrich Landau. Papst Franziskus habe dies auch mit der Enzyklika "Laudato si" deutlich gemacht. "Als Caritas-Verantwortlicher weiß ich zudem: Diejenigen, die die Klimakrise am wenigsten verursacht haben, leiden an den Folgen am meisten. Das ist weder fair noch gerecht."
Quelle: kathpress