Experten fordern mehr Palliativbetten für kranke Kinder
In Österreich leiden ca. 5.000 Kinder und Jugendliche an lebensverkürzenden Erkrankungen; davon benötigen ca. 1.000 samt ihren Familien die Unterstützung spezialisierter Kinderhospiz- und Palliativangebote. Darüber informierte Julia Downing, Geschäftsführerin des internationalen Netzwerks "Palliative Care für Kinder" (ICPCN) in einer Aussendung am Donnerstag anlässlich des 2. Österreichischen Pädiatrischen Hospiz- und Palliativkongress in Salzburg, der am 13. und 14. Juni im Bildungshaus St. Virgil in Salzburg stattfindet. Bei der Eröffnung des Kongresses am Donnerstag, 13. Juni um 10 Uhr wird u.a. Waltraud Klasnic, die Präsidentin des Dachverbandes "Hospiz Österreich", die Grußworte sprechen.
Unter dem Motto "Miteinander bewegt" diskutieren Experten und Vertreter von Betroffenen, wie ein individuelles Betreuungsangebot kranke Kinder und deren Eltern unterstützen kann. Der höchste Respekt gelte den Familien, "die 24 Stunden pro Tag sieben Tage in der Woche Unglaubliches leisten und somit zu Experten werden", erklärte vorab Christof Eisl, Leiter der Hospizbewegung Salzburg.
Die Palliativ- und Hospizversorgung für Kinder und Jugendliche sei in Österreich zwar stark im Aufschwung, befand Eisl. Trotzdem brauche es neben den bereits vorhandenen Angeboten im häuslichen Bereich in Zukunft v.a. pädiatrische Palliativbetten in Krankenhäusern.
Aktuell gibt es in Österreich 14 mobile Kinder-Palliativteams in acht Bundesländern und zwölf Kinder-Hospizteams in allen Bundesländern. Ein stationäres Kinderhospiz mit psychosozialer Ausrichtung steht derzeit nur im Burgenland zur Verfügung; ein Kinder-Hospizplatz wird in Niederösterreich angeboten. Der Bedarf liege jedoch bei zwei bis drei Standorte in Österreich, so die Experten in der Aussendung und fordern pädiatrische Palliativbetten an jeder der 43 Kinder- und Jugendabteilungen in Österreich. Aktuell gebe es nämlich nur drei Krankenhäuser mit pädiatrischen Palliativbetten, in Kärnten, Niederösterreich und Tirol. (Infos und Anmeldung unter: www.kinderhospiz-kongress.at)
Quelle: kathpress