Wien: Aktion "Wir passen auf!" erfolgreich beendet
Bis Freitag war die Foto-Ausstellung "Gegen das Vergessen", die NS-Opfern gewidmet ist, auf der Wiener Ringstraße zu sehen. Nachdem die Portraits von Holocaust-Opfern mehrmals beschädigt wurden, fand sich ab vergangenen Montag eine breite zivilgesellschaftiche Allianz ein, die die Bilder Tag und Nacht - vor allem in der Nacht - bewachte. Dazu aufgerufen hatten u.a. das Künstlerkollektiv Nesterval, die Muslimische Jugend Österreich und die Young Caritas. Mit dabei war auch Caritas Wien-Generalsekretär Klaus Schwertner. Er zog auf Facebook nach dem Ende der Aktion "Wir passen auf!" ein sehr positives Resümee: "Wir, die Zivilgesellschaft haben gemeinsam Geschichte geschrieben."
Mit viel Engagement, Aufmerksamkeit, Menschlichkeit und einem langem Atem hätten unglaublich viele Menschen in den letzten Tagen gezeigt, "dass nicht der Hass das letzte Wort hat, sondern die Liebe". Es sei spürbar geworden, "dass wir vielleicht nicht alles ändern können, aber gemeinsam fast alles ändern können - und viel mehr als wir oft für möglich halten". Diese Erkenntnis mache Mut, so Schwertner.
Er machte zugleich darauf aufmerksam, dass über die Aktion ein Buch entstehen soll, wozu noch Beiträge all jener benötigt würden, die sich beteiligt haben. (Infos: office@caritas-wien.at)
Nachdem die Portraits in der Nacht vom Sonntag auf Montag zerschnitten worden waren, zeigten sich u.a. auch viele Kirchenvertreter entsetzt und verurteilten die antisemitische Schändung. U.a. äußerten sich die Bischöfe Manfred Scheuer, Werner Freistetter und Michael Bünker, der Voritzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, Landessuperintendent Thomas Hennefeld, Caritas-Präsident Michael Landau und der Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Prof. Martin Jäggle.
Quelle: kathpress