Bunt und vielfältig: Die katholische Medienlandschaft Österreichs
Ob Berichterstattung über Reisen von Papst Franziskus, Missbrauchsskandale in Lateinamerika, Entscheidungen der Bischofskonferenz oder Personalwechsel und Umstrukturierungen in Pfarren im Land: Die katholische Medienlandschaft in Österreich leistet einen wichtigen Beitrag zu einer breiten Information für Gläubige ebenso wie für eine interessierte breite Öffentlichkeit. Die Medien reichen dabei von den auflagenstarken Pfarrblättern über die Kirchenzeitungen, Webangebote und Social Media-Kanäle bis hin zu Pressestellen und der Katholischen Presseagentur Kathpress. Über ein hohes Renommee verfügen außerdem die Katholische Medien Akademie (KMA) und der nahezu 400 Mitglieder zählende Verband Katholischer PublizistInnen. (Eine Übersicht bietet https://medien.katholisch.at)
Die heimischen Kirchenzeitungen gehören damit zu den stärksten Wochenzeitungen Österreichs und fungieren seit dem Beginn der Nachkriegszeit als mediale "Dauerbrenner": Aktuell erreichen sie mit einer Gesamtauflage von rund 133.000 Exemplaren Woche für Woche rund 400.000 Leserinnen und Leser in ganz Österreich. Zu den Zielgruppen zählen klassische "Familienmenschen" ebenso wie die Gruppe der "Best-Ager" (50+) sowie die Gruppe der Generation 60+. Inhaltlich bieten die Kirchenzeitungen einen Mix aus Information, Meinung, Servicebereichen und Hintergrund über Kirche, Glaube und christliches Leben. Etwa vier Mal pro Jahr legen alle Kirchenzeitungen ihren Ausgaben das österreichweite "inpuncto" - ein modern gestaltetes Hochglanzmagazin zu einem jeweils aktuellen Schwerpunktthema - bei.
Pfarrblätter sind nach wie vor das reichweitenstärkste katholische Medium in Österreich: die Gesamtauflage aller Pfarrblätter erreicht rund drei Millionen Stück. Etwa 80 Prozent der Pfarren in Österreich informieren über ein solches Publikationsorgan über das pfarrliche Leben vor Ort. Studien aus Deutschland, die eine vergleichbare Aussagekraft für Österreich haben, zeigen dabei, dass ein Drittel der Bezieher das Pfarrblatt "häufig", ein weiteres Drittel "ab und zu" und der Rest "selten bzw. nie" liest. Am höchsten ist das Interesse an diesem Medium unter "Kirchennahen", von denen 86 Prozent angeben, das Pfarrblatt ganz zu lesen.
Wachstumsmarkt Online
Immer wichtiger wird auch kirchlicherseits die digitale Kommunikation: So gehören Pfarrwebsites inzwischen ebenso zum "Standard" wie professionell aufgezogene diözesane Online-Portale, überdiözesane Webangebote und Apps. Inhaltlich präsentieren sich diese Angebote äußerst vielfältig - sie reichen von informationslastigen Newsportalen wie etwa www.katholisch.at über serviceorientierte Portale der Diözesen bis hin zu zielgruppenorientierten Themenportalen wie www.meinefamilie.at und www.meinplan.at. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Vernetzungen mit Social Media-Angeboten, über die inzwischen fast alle Diözesen verfügen - sei es in Form etwa von bischöflichen Facebook-, Twitter- oder Instagram-Kanälen oder in Form von Institutionen-Seiten in diesen Netzwerken.
Relativ neu sind gezielte Smartphone-Angebote in Form von Apps: Seit sieben Jahren bietet die Kathpress eine eigene kostenlose App an (www.kathpress.at/app), seit eineinhalb Jahren gibt es außerdem mit der "Glauben.Leben"-App einen liturgischen Tagesbegleiter, der daneben ein digitales Gebetsnetz und eine österreichweite Gottesdienstsuche anbietet. (www.glaubenleben.at)
Für die inhaltliche "Basis-Versorgung" tragen die diözesanen Pressestellen sowie auf Österreich-Ebene und international die Katholische Presseagentur Kathpress Sorge. Während die Pressestellen vor allem den direkten Kontakt mit den regionalen Medien pflegen und die Informationsflüsse über die eigene Ortskirche und den Ortsbischof kontrollieren, agiert die Kathpress als Nachrichtenagentur in Vernetzung mit anderen katholischen Agenturen auf überregionalem Parkett: Ihre Kunden sind neben interessierten Einzelpersonen und Einrichtungen alle großen Medien in Österreich - von Print über Online bis hin zu Rundfunk und Fernsehen - sowie internationale Plattformen und Agenturen.
Seit über 20 Jahren mischt außerdem die Erzdiözese Wien mit einem eigenen Sender im Bereich der Radioangebote mit: 1998 ging "Radio Stephansdom" erstmals "on air" - gegründet als "Oase für die Seele" auf Initiative von Christoph Kardinal Schönborn. Zuletzt konnte der inzwischen in "radio klassik Stephansdom" umbenannte Sender, der u.a. mit zahlreichen internationalen Auszeichnungen geehrt wurde, den Sendestart auch in Graz melden. (Infos: www.radioklassik.at)
Ankerplätze für (Jung)Journalisten
Über ein hohes Renommee verfügen außerdem die Katholische Medien Akademie (KMA) als einer der großen Ausbilder im Bereich des Journalismus in Österreich sowie der nahezu 400 Mitglieder zählende Verband Katholischer PublizistInnen. Die KMA hat sich in den vergangenen Jahrzehnten und zuletzt unter Generalsekretär Gerhard Tschugguel zu einer journalistischen Kaderschmiede entwickelt, die "große Namen" zu ihren Referenten wie zu ihren Absolventinnen und Absolventen zählt. Der Verband Katholischer PublizistInnen Österreichs ist unter der amtierenden Vorsitzenden Gabriele Neuwirth zu einem der größten Journalistennetzwerke des Landes geworden, dem ebenso jene "großen Namen" angehören wie zahlreiche Jung- und Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten. (Infos: www.kma.at, http://kath-publizisten.at)
Eine Übersicht über die katholischen Medienangebote in Österreich bietet die Website https://medien.katholisch.at.
Quelle: kathpress