Caritas-Auslandshilfechef Schweifer übernimmt neue Tätigkeit
Die Caritas hat am Dienstag einen bevorstehenden Wechsel an der Spitze ihrer Auslandshilfe gemeldet. Demnach verlässt Generalsekretär Christoph Schweifer mit Ende August die Organisation. Caritas-Präsident Michael Landau äußerte seinen großen Dank an Schweifer. "Ich bedaure sein Ausscheiden sehr. Er hat die internationale Hilfe gestärkt und die Caritas wesentlich mit weiterentwickelt", so Landau.
Christoph Schweifer arbeitet seit 25 Jahren in der Caritas. 1994 wurde er zum Direktor der Caritas Burgenland bestellt, 2005 übernahm er die Funktion als Generalsekretär für Internationale Programme der Caritas Österreich und war sofort mit der Koordinierung der Nothilfe und dem Wiederaufbau nach dem großen Seebeben im Indischen Ozean und dem darauffolgenden Tsunami von 2004 betraut. Er war bei Katastrophen unzählige Male persönlich in den betroffenen Regionen, um sich ein Bild von der Lage zu machen und rasche Hilfe zu organisieren - wie etwa in Haiti, auf den Philippinen, in Nepal und in vielen afrikanischen Ländern.
In der Caritas-Aussendung von Dienstag wird Schweifer mit den Worten zitiert:
Die vielen Begegnungen mit Menschen in Situationen des Elends haben mich immer tief berührt und mir die große Verantwortung bewusst gemacht, die mit dieser Aufgabe verbunden ist. Ob wir unsere Aufgabe als Caritas gut machen oder nicht, hat auf tausende Menschen existenzielle Auswirkungen.
Schweifer habe mit seiner Expertise und seinem Engagement wesentlich dazu beigetragen, die Auslandshilfe der Caritas Österreich weiterzuentwickeln, so die Caritas-Leitung. Vor allem bei den Themen Hungerbekämpfung, Förderung von Kindern in Notsituationen und in der Hilfe nach Großkatastrophen habe es unter seiner Leitung wesentliche strategische Positionierungen gegeben.
Schweifer selbst äußerte Dankbarkeit über die Zusammenarbeit mit engagierten und hochprofessionellen Caritas-Mitarbeitern in Österreich und in vielen Ländern der Welt. Die Zusammenarbeit mit unseren Partnerorganisationen in der weltweiten Caritas Familie habe ihm "immer die Zuversicht und Hoffnung gegeben, dass wir diese Welt zu einem besseren Platz machen können".
Richtlinie "Sustainable Development Goals"
Die Caritas ist in ihrer Auslandshilfe den "Sustainable Development Goals" (SDGs) verpflichtet und trägt vor allem dazu bei, den weltweiten Hunger zu beseitigen und allen Kindern ein chancenreiches Heranwachsen zu ermöglichen. Diese Ziele wurden bei der UN-Generalversammlung im Herbst 2015 beschlossen.
Schweifer engagierte sich dafür, dass die Republik Österreich ihre Versprechungen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit einlöst. In diesem Bereich liegt auch ein Wermutstropfen in Schweifers Resümee:
Die SDGs sind eine menschheitsgeschichtlich erstmalige und einzigartige Möglichkeit, unseren Planeten zu einem besseren Ort für alle Menschen zu machen. Umso bedauerlicher ist es, dass es in den vergangenen 14 Jahren nicht gelungen ist, die Republik Österreich zu substantiell mehr Engagement in diesem Bereich zu bewegen.
Caritas-Präsident Landau erinnerte am Dienstag an die Worte von Papst Franziskus, wonach es "keine Not gibt, die uns nichts angeht". Christoph Schweifer habe in diesem Sinne für die Caritas-Schwerpunktländer Regionalprogramme entwickelt und die Zusammenarbeit der Diözesancaritas-Organisationen in Österreich weiterentwickelt und gestärkt.
Er hat die Caritas Österreich in ihrem internationalen Netzwerk fester verankert und als Fachmann und geachteter Partner in wichtigen Gremien, wie der "Caritas Internationalis", der Caritas Europa, in der Stiftung des ORF 'Nachbar in Not', oder etwa der Globalen Verantwortung, der Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe, vertreten.
Position wird ausgeschrieben
Christoph Schweifer bleibt noch bis Ende August Auslandshilfe-Chef der Caritas Österreich. "Am 31. August 2019 bin ich seit 25 Jahren bei der Caritas und damit auch 25 Jahre Mitglied der Caritas-Direktorenkonferenz. Es war eine wunderbare Zeit, auf die ich mit Dankbarkeit zurückblicke. Wir haben gemeinsam in der Auslandshilfe sehr viel erreicht. Aber es wird der Organisation guttun, wenn jemand diese Aufgabe mit neuem Schwung und neuen Perspektiven in Zukunft wahrnimmt", so Schweifer.
Die Position des Generalsekretärs für Auslandshilfe wird ausgeschrieben. Schweifer wird in Zukunft Organisationen und Personen, vor allem aus dem gemeinnützigen und internationalem Bereich dabei begleiten, ihre Aufgaben gut wahrzunehmen und sich auf zukünftige Herausforderungen einzustellen und dafür auf selbständiger Basis tätig sein.
Quelle: kathpress