Jugend-Vertreterin Maktovits neue ORF-Stiftungsrätin
Sophie Matkovits, ehemalige Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich (KJÖ), ist neues Mitglied im ORF-Stiftungsrat. Sie wurde am Donnerstag vom Publikumsrat entsandt, der insgesamt sechs Mitglieder im obersten Aufsichtsgremium des öffentlich-rechtlichen Rundfunks stellt. Matkovits sitzt für den Vertretungsbereich Jugend im Publikumsrat, sie wurde 2018 auf Vorschlag der KJÖ von der Bundesregierung dorthin entsendet. Der Publikumsrat - mit derzeit 29 Mitgliedern - kürte die 27-jährige Matkovits, die seit dem Vorjahr die Öffentlichkeitsarbeit des ÖAMTC leitet - in geheimer Wahl mit 22 Stimmen zur neuen Stiftungsrätin.
Mit Matkovits ist neben Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbands, eine weitere Vertreterin mit dezitiert kirchlichen Bezügen im ORF-Stiftungsrat. Trendl, der bis Februar 2018 als Vertreter der katholischen Kirche im ORF-Publikumsrat saß, wurde 2018 von der Bundesregierung in den Stiftungsrat des öffentlich-rechtlichen Rundfunks entsendet. Er folgte dem ehemaligen Caritas-Präsidenten Franz Küberl nach.
Der Stiftungsrat hat eine Stellung, die mit dem Aufsichtsrat in Aktiengesellschaften vergleichbar ist. Aktuell besteht der Stiftungsrat, dessen fünfte Funktionsperiode am 17. Mai 2018 begonnen hat, aus 35 Mitglieder. Die Funktionsperiode dauert insgesamt vier Jahre.
Die bundespolitischen Turbulenzen haben vorerst keine direkte Auswirkung auf den Stiftungsrat. Die von der Bundesregierung bestellten Mitglieder können laut Gesetz nur nach Neubildung der Regierung abberufen werden. Matkovits tritt an die Stelle von Rainer Rößlhuber, der Kabinettchef im Finanzministerium wurde und daher aufgrund der Unvereinbarkeitsregeln im ORF-Gesetz ausschied. Neun Stiftungsrat-Mitglieder benennt die Regierung direkt, sechs Mitglieder auf Basis des Kräfteverhältnisses im Nationalrat. Je ein Mitglied bestellen die neun Bundesländer. Der Publikumsrat entsendet sechs Mitglieder in den Stiftungsrat. Fünf Mitglieder werden vom Zentralbetriebsrat bestellt.
Offizieller Vertreter der Katholischen Kirche im ORF-Publikumsrat ist derzeit der Grazer Caritasdirektor Herbert Beiglböck. Er wurde von der Bischofskonferenz in das Gremium als Nachfolger von Alfred Trendl entsendet, nachdem dieser von der Regierung in den ORF-Stiftungsrat berufen wurde. Die evangelische Kirche ist im Hörer- und Seher-Gremium des öffentlich-rechtlichen Rundfunks durch den Armutsexperten Martin Schenk von der Diakonie vertreten.
Quelle: kathpress