Jugendbischof Turnovszky stellt sich hinter "Fridays for Future"
Der österreichische Jugendbischof Stephan Turnovszky stellt sich hinter hinter die Anliegen der "Fridays for Future"-Bewegung. Im Vorfeld einer großen Kundgebung am Freitag in Wien, an der er auch selbst teilnehmen möchte, nannte es Turnovszky ein "ermutigendes Zeichen, dass so viele junge Menschen für die große gemeinsame Menschheitssorge des Klimaschutzes auf die Straße gehen". Seine Präsenz beim angekündigten Demozug durch die Innenstadt sei Ausdruck seiner Solidarität. Er wolle auch die katholischen Jugendorganisationen beim Thema Klimaschutz unterstützen und "Kontakte zu Politik und Wirtschaft nutzen, um junge Menschen und Entscheidungsträger zusammenzubringen", betonte der Wiener Weihbischof am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur "Kathpress".
Die katholische Kirche - angefangen von vielen Pfarren bis hinauf zu Papst Franziskus - sei "Teil des weltweiten Engagements, die Lebensbedingungen auf der Erde für künftige Generationen zu sichern". Kirchenvertreter wollten sich auch den jungen Menschen zur Verfügung stellen und mithelfen, dass ihr Protest in konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz mündet. Ausdrücklich begrüßte Turnovszky auch die Anstrengungen katholischer Schulen, Klimabewusstsein zu einem wichtigen Anliegen im Unterricht zu machen. "Es gilt, dieses Anliegen in einem Europa, das miteinander nach Lösungen sucht, mit Vehemenz voranzutreiben", plädierte der Bischof kurz vor den Wahlen zum EU-Parlament für grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
Die Katholische Jugend Österreich (KJÖ) führt derzeit mit "#callforchange - Junge Stimmen für die Schöpfung" eine Kampagne für eine "zukunftsfähige Gesellschaft" durch. Bis zum Sommer gesammelte Forderungen junger Menschen in Österreich sollen dabei an politisch Verantwortliche übergeben werden. "Erderwärmung, Armut, steigende Einkommensunterschiede, kurzfristiges wirtschaftliches Denken, fehlende ökologische Steueranreize... - es ist höchste Zeit, Schöpfungsverantwortung ernst zu nehmen und einen grundlegenden Wandel herbeizuführen", betonte KJÖ-Vorsitzende Magdalena Bachleitner dazu in einer Aussendung.
Bis 15. Juli 2019 können Jugendliche ihre Forderungen auf "call for change"-Postkarten festhalten und an die Katholische Jugend Österreich senden, oder aber diese via Internet www.callforchange.at online übermitteln. Alle gesammelten Rückmeldungen werden im Herbst 2019 an die zuständigen politischen Entscheidungsträger übergeben.
Demozug mit "Wahl für die Zukunft"
Im Zuge des zweiten weltweiten Klimastreiks hat die Regionalgruppe Wien am Freitag von 9 bis 14 Uhr einen am Heldenplatz beginnenden und endenden Demozug durch die Wiener Innenstadt angekündigt. Vor der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, dem "Haus der Europäischen Union" in der Wipplingerstraße, sollen mittels einer "Wahl für die Zukunft" vorab im Internet gesammelte Wünsche abgeben werden.
Ähnliche Kundgebungen sind auch in mehreren Landeshauptstädten sowie kleineren Städten geplant. Die von der jungen schwedischen Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg angestoßene und von Jugendlichen getragene "Fridays for Future"-Bewegung gab für die Demonstrationen u.a. folgende Regeln aus: "Wir lassen keinen Müll zurück, werben nicht für andere Parteien oder Gruppierungen, sind friedlich und respektvoll gegenüber Mitmenschen und politischen Entscheidungsträger*innen und beziehen uns auf die wissenschaftlichen Fakten zur Klimakrise." (Info: https://fridaysforfuture.at)
Quelle: kathpress