Katholische Aktion
"Wir brauchen mehr statt weniger Europa"
Katholische Aktion
"Wir brauchen mehr statt weniger Europa"
Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) hat zur Teilnahme an den Wahlen zum Europäischen Parlament aufgerufen und an die Wahlberechtigten appelliert, jene Parteien zu stärken, die die europäische Zusammenarbeit vertiefen wollen. "Friede, Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Sicherheit können auf Dauer nur in einem gemeinsamen Europa gesichert werden. Das war, ist und bleibt der Kern der europäischen Integration", erklärte KAÖ-Präsident Leopold Wimmer am Freitag im Blick auf den Urnengang am 26. Mai. "Wir brauchen mehr statt weniger Europa." Die Katholische Aktion rief all jene zur Teilnahme auf, "denen dieses gemeinsame Europa ein Anliegen".
Es gelte, "nationalen Egoismen und antidemokratischen Entwicklungen entgegenzuwirken". Gewaltenteilung, Rechtssicherheit, unabhängige Gerichte und freie Medien seien nicht mehr überall in Europa selbstverständlich und juristisch gesichert, wies Wimmer hin. An den Grundfreiheiten der EU werde gerüttelt, "die Solidarität der EU-Länder untereinander hat Risse bekommen". Gerade die Debatte um den Brexit habe gezeigt, wie eng die europäischen Länder bereits miteinander verwoben sind und "wie viel an Wirtschaftskraft, Wohlstand und an friedlichem Zusammenleben auf dem Spiel steht, wenn die Trennung anstelle des Gemeinsamen gesucht und propagiert wird."
Die Katholische Aktion befürworte eine Vertiefung der Europäischen Union, "wo sie nötig und sinnvoll ist", teilte deren Präsident mit. Wertschätzung und Respekt vor regionaler und nationaler Vielfalt seien dazu kein Widerspruch - im Gegenteil, wie Wimmer betonte: "Erst in einer solidarischen europäischen Gemeinschaft kann diese Vielfalt subsidiär so zum Tragen kommen, dass sie nicht Quelle von Missgunst und Konflikten wird." Niemand müsse sich zwischen regionaler, nationaler und europäischer Identität entscheiden.
Vieles in der europäischen Zusammenarbeit könne und müsse verbessert werden. "Es geht aber darum, das gemeinsame Europa zu verbessern, nicht zu schwächen oder abzuschaffen", unterstrich Wimmer. Die KAÖ empfehle, bei der Wahl am 26. Mai jenen Politikern die Stimme zu geben, "die für eine seriöse Politik des Machbaren, für politisches Miteinander und Konsens stehen". Gefragt seien Langmut beim Ringen um Lösungen, Bereitschaft zum Reden und Verhandeln, Suche nach Konsens und der "Weg der vielen kleinen Schritte" statt das Vorgaukeln schneller und einfacher Lösungen, "die es nicht gibt", hob der KAÖ-Präsident hervor.
"Gemeinsam ökologischen Wandel herbeiführen"
In der Umweltpolitik plädiert die Katholische Aktion für mehr Ehrgeiz:
Die Zeit für einen ökologischen Wandel drängt, es braucht u.a. die Schaffung einer möglichst emissionsfreien Wirtschaft, eine Steigerung der Energieeffizienz, den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs, eine Ökologisierung des Steuersystems und damit ein Ende der Bevorzugung umweltschädlicher Energiearten wie Kerosin und Verkehrsformen.
Österreich und die EU müssten sich zudem für mehr Unterstützung jener außereuropäischen Länder einsetzen, in denen Menschen durch die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen durch den Klimawandel zur Flucht gezwungen werden.
Der KAÖ-Präsident kritisierte Tendenzen, Umweltschutz gegen sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt ausspielen:
Die soziale Frage und die ökologische Frage gehören zusammen, wie auch Papst Franziskus betont.
Umweltschäden und -katastrophen träfen fast immer zuerst die Armen. Die Katholische Aktion sei überzeugt:
Umweltpolitik ist nachhaltige Sozial- und Wirtschaftspolitik. Eine Ressourcen und Klima schonende Wirtschaftsweise ist konkurrenz- und zukunftsfähig.
Quelle: kathpress