"Vereinigung von Ordensschulen Österreichs" wächst weiter
Der 18 Bildungsstandorte umfassende Ordensschulträger "Vereinigung von Ordensschulen Österreichs" (VOSÖ) wächst weiter. Erst kürzlich hat die Gemeinschaft der "Schwestern vom armen Kinde Jesu" die Trägerschaft ihrer beiden Bildungseinrichtungen in Döbling und Stadlau in die Verantwortung der VOSÖ übergeben. Grund dafür waren mangelnder Nachwuchs und der Anstieg des Altersdurchschnitts in der Gemeinschaft. Mit der VOSÖ habe man einen Ordensschulträger gefunden, "der die Weiterführung der Bildungseinrichtungen in unserem Sinne sichert. Unser klares Ziel ist die langfristig gesicherte Fortführung unserer beiden Bildungseinrichtungen in der spirituellen und pädagogischen Tradition unseres Ordens", hieß es am Donnerstag auf der Website der heimischen Ordensgemeinschaften.
Am Bildungsstandort der Gemeinschaft "Maria Frieden" in Stadlau werden insgesamt 452 Kinder und Jugendliche in einem Kindergarten, einer Volksschule sowie in einem Hort betreut. Der Standort in Döbling, "Maria Regina", umfasst einen Kindergarten, eine Volksschule, einen Hort, eine allgemeinbildende höhere Schule und eine Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) mit insgesamt 1.523 Kindern und Jugendlichen.
Für den VOSÖ-Vorstandsvorsitzenden Rudolf Luftensteiner hätten die Schwestern mit dem Schritt großen Weitblick erwiesen. "Wir empfinden Dankbarkeit und Demut, diese beiden großen Bildungswerke, die in der katholischen Bildungslandschaft zu einem Markenzeichen geworden sind, in die Zukunft führen zu dürfen", so Luftensteiner.
Die "Vereinigung von Ordensschulen Österreichs" wurde im Jahr 1993 auf Initiative der Österreichischen Ordensgemeinschaften gegründet und ist heute der größte private Schulträger Österreichs. Er umfasst 18 Bildungsanstalten mit 61 Bildungseinrichtungen von 13 Ordensgemeinschaften, in denen 11.300 Kinder und Schüler betreut werden.
"Kongregation vom armen Kinde Jesu"
Heute wirken die rund 450 Schwestern der "Kongregation vom armen Kinde Jesu" in zwölf Ländern, darunter Österreich, Kolumbien, Lettland und England. Sie arbeiten in Kindergärten, Schulen, Gemeinden, Gesundheitszentren und Armenküchen sowie mit Zugewanderten, Arbeits- und Obdachlosen. In Österreich sind die Schwestern seit 1857 tätig. 1860 erfolgte mit "Maria Regina" die erste Schulgründung in Wien-Döbling, 1890 folgte mit "Maria Frieden" die Bildungseinrichtung in Wien-Stadlau.
Gegründet wurde die Gemeinschaft 1844 von der 1815 in Aachen als Tochter eines Tuchfabrikanten geborenen Clara Fey. Hintergrund der Ordensgründung waren die von der Industrialisierung ausgelösten sozialen Probleme. Die Gemeinschaft bemühte sich von Anfang an, Kindern und Jugendlichen Unterricht, Ausbildung und ein Zuhause zu geben und breitete sich bald über Europa und Amerika aus. Fey starb am 8. Mai 1894 im Generalmutterhaus des Ordens im niederländischen Simpelveld, wohin die Ordensleitung aufgrund des Kulturkampfes verlegt worden war. 2012 wurden Feys sterbliche Überreste in die Bischofsgruft des Aachener Doms übertragen. Im Vorjahr ist die Ordensgründerin seliggesprochen worden.
Quelle: kathpress