"Dreikönigsaktion" fordert europaweites Gesetz
Das Hilfswerk "Dreikönigsaktion" der Katholischen Jungschar Österreich hat sich im Kampf gegen Kinderarbeit für eine europaweit einheitliche Gesetzgebung ausgesprochen. Als Vorbild könnten die Niederlande dienen, deren Senat am Dienstag ein Gesetz verabschiedet hatte, das Unternehmen menschenrechtliche Sorgfaltspflicht in ihren Zuliefererketten vorschreibt und somit eine Vorbildwirkung auch für andere Länder habe. "Wir hoffen auf Rückenwind durch das niederländische Beispiel und dass sich viele weitere Politiker anschließen und so der Boden für eine österreichische und europäische Gesetzgebung bereitet wird", so Herbert Wasserbauer von der "Dreikönigsaktion" am Donnerstag in einer Aussendung.
Konkret müssten Unternehmer laut Gesetz die Risiken über das Vorhandensein von ausbeuterischer Kinderarbeit erheben, zu deren Vermeidung beitragen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Durch den Beschluss mache der niederländische Gesetzgeber klar, dass Empfehlungen für freiwillige Maßnahmen alleine nicht ausreichten.
Hoffnungsvoll stimmt das Hilfswerk, dass in Österreich bereits 32 Abgeordnete zum Nationalrat, neun zum Bundesrat sowie zehn Kandidaten zur Europawahl ihr Anliegen unterstützten. Das niederländische Gesetz reihe sich außerdem in mehrere europäische Rechtsakte ein, die menschenrechtliche Sorgfaltspflichten verbindlich machen.
Dazu beizutragen, menschenrechtliche Sorgfaltspflichten für Unternehmen gesetzlich verbindlich zu verankern, ist auch Ziel der am 29. April von der "Dreikönigsaktion", unterstützt durch die Künstlergruppe "Butterfly Rebels" und andere Organisationen, ins Leben gerufenen Initiative "Kinderarbeit stoppen! - Gemeinsam gegen ausbeuterische Kinderarbeit". Im Rahmen der Initiative wollen die Organisatoren mit Spots in Fernsehen, Radio und sozialen Medien auf die Situation der weltweit rund 73 Millionen Kinder aufmerksam machen, die unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten, zum Teil auch in der Produktion von Produkten, die in Österreich gekauft und konsumiert werden. Die Organisation bittet im Rahmen der Aktion außerdem um Spenden. Teil der Initiative ist auch eine Online-Aktion, die sich direkt an österreichische Politiker wendet, um der zentralen Forderung der "Dreikönigsaktion" Nachdruck zu verleihen. (Infos: https://www.kinderarbeitstoppen.at)
Quelle: kathpress