"KirchenZeitung" vergab Solidaritätspreis zum 26. Mal
Zum bereits 26. Mal hat die "KirchenZeitung" der Diözese Linz am Dienstagabend den von der Diözese Linz und dem Land Oberösterreich unterstützten Solidaritätspreis vergeben. Seit 1993 wird mit der Auszeichnung vorbildliches Sozial-, Friedens- und Umweltengagement vor den Vorhang geholt. Heuer wurde der Preis an acht Einzelpersonen und Gruppen vergeben. Hinzu kam dieses Jahr erstmals die Vergabe eines "Anerkennungs"-Preises. Die Verleihung nahmen am Dienstagabend Bischof Manfred Scheuer, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Sozial-Landesrätin Birgit Gersthofer im Linzer Landhaus vor.
Für Bischof Scheuer sind die Ausgezeichneten "Hoffnungsträger", die Menschen in einer manchmal dunklen und schweren Zeit beistehen. "Solidarität geschieht ohne Kalkül, sie ist keine Strategie, sondern eine innere Stimmigkeit und geprägt von dem Empfinden 'Da kann ich nicht wegschauen'", so der Bischof.
Landeshauptmann Stelzer betonte mit Blick auf den überwiegend ehrenamtlichen Einsatz der Preisträger, dass das Ehrenamt unbezahlbar sei und zu einem positiven Leistungsbegriff gehöre, der das Land Oberösterreich auszeichne. "Der wirtschaftliche Erfolg in Oberösterreich soll mit dem Sozialen Hand in Hand gehen", so der Landeshauptmann.
Sozial-Landesrätin Gerstorfer sprach von der breit gestreuten Solidarität in Oberösterreich. Sie nehme jedoch wahr, dass die Solidarität gegenüber bestimmten Gruppen abnehme. Es brauche deshalb starke Persönlichkeiten wie die Preisträger, die andere hereinholten, betonte die Landesrätin.
Unter den 200 Gästen waren der ehemalige Landeshauptmann Josef Pühringer, Charlotte Herman, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Johannes Eichinger von der Evangelischen Superintendentur, der Rektor der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz, Franz Keplinger, Pastoralamts-Leiterin Gabriele Eder-Cakl, Finanzdirektor Reinhold Prinz und Caritas-Direktor Franz Kehrer.
Preis an Zeitzeugin der "Mühlviertler Hasenjagd"
Der Preis in der Kategorie "Lebenswerk" ging heuer an die 88-jährige Anna Hackl, die als Zeitzeugin der "Mühlviertler Hasenjagd" - 1945 flohen knapp 500 Gefangene aus dem Konzentrationslager Mauthaus - seit Jahrzehnten im Land unterwegs ist, um vorwiegend jungen Menschen davon zu erzählen.
Christa Tatar von der Kinderbetreuungs-Einrichtung "Familientandem" in Ebensee, Linda Greuter von der Rechtsberatung für Asylwerber in Leonding und Ewald Kreuzer von der Selbsthilfegruppe für Menschen mit Depressionen in Steyr erhielten die Auszeichnung in der Kategorie "Einzelpersonen". Tatar hat im Jahr 2003 die Kinderbetreuungs-Einrichtung gegründet, in der seither Pfarren in Kooperation mit der Regionalcaritas Familien in Not unterstützen. Greuter erhielt die Auszeichnung für ihr Engagement für Asylwerbende, denen sie seit Jahren kostenlose Rechtsberatung anbietet. Kreuzer engagiert sich seit über 20 Jahren ehrenamtlich für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige.
Die "Gruppen"-Preise gingen heuer an Ewald Fink vom Waisenhaus "Traunsee" in Myanmar, ehrenamtliche Einzugsbegleiter der Wohnungsagentur Vöckla-Ager in Vöcklabruck, die neuen Mietern sechs Monate lang zur Seite stehen, und den Verein Zu-Flucht mit Sitz in Linz, deren Mitglieder sich ehrenamtlich für Geflüchtete engagieren.
Das "Theo-Prax-Team" des Khevenhüller-Gymnasiums Linz erhielt dieses Jahr den Preis in der Kategorie "Jugend". Sechs Schüler haben dort im Rahmen des Wahlfaches "Theorie und Praxis" und in ihrer Freizeit ein Theaterprojekt über Demenz ins Leben gerufen. Den "Anerkennungs"-Preis erhielt Ida Berschl, eine der Initiatoren der Schüler-Protestaktionen gegen den Klimawandel unter dem Motto "Fridays For Future" in Oberösterreich.
Quelle: kathpress