"Lange Nacht" in Graz mit ökumenischen Akzenten
Die "Lange Nacht der Kirchen" als die größte ökumenische Veranstaltung in ganz Österreich bietet nach den Worten des Grazer Stadtpfarrpropstes und Vorsitzenden des Ökumenischen Forums christlicher Kirchen in der Steiermark, Christian Leibnitz, auch in der steirischen Landeshauptstadt zahlreiche Highlights. Bei einer Pressekonferenz am Montag auf der Orgelempore der Grazer Stadtpfarrkirche kündigten er und der evangelische Superintendent Wolfgang Rehner für den kommenden Freitag, 24. Mai, rund 500 Stunden an Programm an 100 Veranstaltungsorten in der ganzen Steiermark an. Leibnitz würdigte die Beteiligung so vieler Kirchen in ökumenischer Vielfalt.
Superintendent Rehner wies darauf hin, dass die Nutzung von Kirchen zumeist von außen erfolgt. Tausende Menschen gingen täglich an ihnen vorbei. Die "Lange Nacht" lade ein, diese Perspektive zu ändern und Kirchen auch von innen anzuschauen. "Wir hoffen, dass die Menschen neugierig auf uns werden, und wir neugierig sind auf die Menschen, die kommen." Besonders hob der Superintendent eine Veranstaltung der evangelischen Kirche in der katholischen Stadtpfarrkirche hervor, die Straßenmusiker einlädt, einmal nicht nur draußen vor den Kirchen zu spielen, sondern im Inneren der Kirche.
Auf eine "Nacht voller Premieren" freut sich Gertraud Schaller-Pressler, die Leiterin der "Langen Nacht der Kirchen" in der Steiermark. Gemäß dem österreichweiten Motto aus dem Buch des Propheten Jesaja "Dann singt ihr Lieder wie in der Nacht, in der man sich heiligt für das Fest. (Jes 30,29)" gebe es vielerorts Gelegenheiten zum Mitsingen: vom Gregorianischen Choral über Heilsames Singen und Jodeln bis zu "Tanzen und Springen" mit Domkapellmeister Josef M. Doeller im Priesterseminar-Garten beim Taubenkogel, wo einst der steirische Barockkomponist Johann Joseph Fux wohnte.
Schaller-Pressler wies auf die vielen geführten Touren hin: Steiermarkweit gebe es besondere Nachtwanderungen, zwölf Touren alleine in Graz mit begrenzten Gratis-Zählkarten: Eine Tour "Mit leichtem Gepäck" führt durch Orte der Nachhaltigkeit wie dem Projekt "tag.werk" der Caritas, dem Franziskanerkloster oder dem Geschäft "Dekagramm". Eine "ArchitekT(o)ur" führt zu modernen Kirchenbauten unter Begleitung von Architekten, Ex-Caritasdirektor Franz Küberl besucht bei seiner Tour "Sprachen des Helfens" das Aloisianum und das "Ressidorf", die Kapellen-Tour führt zu verborgenen Kapellen in der Stadt Graz, wie der sonst nicht zugänglichen Burgkapelle. Erstmals wird auch eine Tour für Gehörlose angeboten.
Ebenfalls zum ersten Mal präsentiert sich die Gefängnisseelsorge am Jakominiplatz bei einem Blumenstand, berichtete Schaller-Pressler. Die Gefängnisseelsorger geben dabei Einblicke in ihre Arbeit.
Das jeweilige Programm der Diözesen ist im Internet unter www.langenachtderkirchen.at einsehbar.
Quelle: kathpress