450 Österreicher pilgern nach Lourdes
"Suche Frieden und jage ihm nach." - Unter diesem Motto machen sich ab Mitte der Woche 450 österreichische Soldatinnen und Soldaten auf den Weg nach Lourdes, um gemeinsam mit tausenden weiteren Militärangehörigen aus rund 40 Nationen im südfranzösischen Wallfahrtsort für den Frieden zu beten. Insgesamt werden zur bereits 61. Soldatenwallfahrt (16. bis 20. Mai) 15.000 Pilger erwartet. Die Wallfahrt ist somit die größte europäische Friedenskundgebung von katholischen Soldatinnen und Soldaten in den europäischen Armeen. Die österreichische Pilgerschar wird von Militärbischof Werner Freistetter angeführt.
"Frieden ist Sehnsucht und Grundauftrag für alle Soldatinnen und Soldaten", so Militärbischof Freistetter in seiner Botschaft an die Pilger im Vorfeld der Wallfahrt. Freistetter bat in seiner Botschaft darum, ganz besonders auch diejenigen mit ins Gebet einzuschließen, die in Unfrieden leben und deren Heimat von Krieg und Ungerechtigkeit erschüttert wird.
Der Bischof warb bereits in seiner diesjährigen Fastenbotschaft für eine Stärkung des Friedensprojekts Europa:
Wir leben seit Jahrzehnten in einer Periode des Friedens, die nun schon so lange andauert, dass sich die Jüngeren unter uns gar nichts anderes mehr vorstellen können.
Friede sei allerdings nichts Selbstverständliches, es gelte vielmehr, sich jeden Tag aufs Neue darum zu bemühen.
Freistetter rief in diesem Zusammenhang auch dazu auf, an den kommenden EU-Wahlen teilzunehmen: "Im Mai können wir mit der Wahl zum Europäischen Parlament die Zukunft des Friedensprojekts Europa direkt mitbestimmen. Nutzen wir diese Chance", so der Bischof wörtlich.
Dichtes Programm in Lourdes
Der Eröffnungsgottesdienst für die heimischen Pilgerinnen und Pilger findet am Freitag, 17. Mai, bei der Erscheinungsgrotte statt. Am selben Tag steht auch noch die Internationale Eröffnungsfeier in der Basilika Pius X. auf dem Programm. Am Samstag, 18. Mai, feiern die österreichischen Pilgerinnen und Pilger einen Feldgottesdienst im Internationalen Zeltlager. Am Abend findet dann die Lichterprozession, der traditionelle Höhepunkt der Wallfahrt, durch den Heiligen Bezirk zur Esplanade statt. Der Sonntag, 19. Mai, steht im Zeichen einer internationalen Messfeier in der unterirdischen Basilika Pius X. und einer Abschlussfeier.
Die jährlich stattfindende Soldatenwallfahrt nach Lourdes entstand aus einer gemeinsamen Initiative französischer und deutscher Militärseelsorger. Aus einer Pilgerfahrt französischer Soldaten im vorletzten Kriegsjahr 1944 entwickelte sich eine regionale, nationale und internationale Bewegung. Österreichische Soldaten nehmen schon seit 1958 an der Wallfahrt teil.
Im Jahr 1862 wurde die Marienerscheinung von Lourdes offiziell von der katholischen Kirche anerkannt. Demnach erschien die Gottesmutter Maria im Jahr 1858 in der Massabielle-Grotte der 14-jährigen Müllerstochter und späteren Ordensfrau von der "Kongregation der Schwestern der Barmherzigkeit von Nevers", Bernadette Soubirous. Sie wurde 1933 heiliggesprochen. Jährlich pilgern rund sechs Millionen Menschen nach Lourdes.
Quelle: kathpress