Landau fordert mehr Unterstützung für pflegende Angehörige
Caritas-Präsident Michael Landau hat anlässlich des "Tags der Pflege" am 12. Mai mehr Unterstützung für pflegende Angehörige gefordert. Diese seien das Rückgrat des Pflegesystems in Österreich, sagte Landau am Sonntag in einer Aussendung.
Wir alle können pflege- und betreuungsbedürftig werden, wir sollten daher sicherstellen, dass ein Leben in Würde bis zuletzt für alle Menschen in Österreich möglich ist, unabhängig von ihrer finanziellen Situation und ihrem Wohnort.
Es müsse für alle einen guten und sicheren Zugang zur qualitätsvollen und leistbaren Pflege und Betreuung geben.
Dafür sind laut Landau drei Dinge unerlässlich: "Die Entlastung der pflegenden Angehörigen. Diese sind der größte Pflegedienst Österreichs. Passgenaue Pflege- und Betreuungsangebote, die sich an der Realität der betroffenen Menschen orientieren. Also eine Schließung der vorhandenen Lücken und verbesserte Kriterien beim Pflegegeld. Und schließlich eine Stärkung des Pflegeberufs. Damit mehr Menschen sich für diesen wichtigen und zukunftssicheren Beruf entscheiden."
Bis 2050 sei mit einem Anstieg der Pflegebedürftigen von derzeit 450.000 auf 750.000 Personen zu rechnen. Hier müsse in Österreich einerseits rechtzeitig dem Fachkräfte-Mangel begegnet werden. Andererseits bräuchten pflegende Angehörige mehr Unterstützung und Entlastung, betonte der Caritas-Präsident. "Aus unserer Erfahrung - etwa aus 2,1 Millionen Einsatzstunden in der mobilen Pflege pro Jahr - wissen wir, dass pflegende Angehörige das Rückgrat des Pflegesystems in unserem Land sind."
"Viele Menschen möchten im Alter zuhause betreut werden - das ist völlig verständlich", so der Caritas-Präsident. Damit diese Pflege auch über Monate und Jahre aufrechterhalten werden könne, ohne dass die Angehörigen überlastet werden, brauche es Unterstützung, aber auch einen Ausbau besonders der Mobilen Pflege und Betreuung.
Und wir dürfen das Thema Demenz nicht vergessen, denn kaum eine Erkrankung ist so belastend für die Angehörigen wie eine Demenz. Die österreichweite Demenzstrategie bietet hier einen guten Rahmen und sollte nicht in Vergessenheit geraten.
Neben 47 Senioren- und Pflegewohnhäusern in ganz Österreich bietet die Caritas eine Vielzahl an Angeboten für die Betreuung und Pflege zu Hause bis zur Hospizarbeit: Pflegende Angehörige finden neben Tipps für den Umgang mit Demenz erkrankten Menschen, Informationen über Entlastungs- und Beratungsmöglichkeiten online unter: https://www.caritas-pflege.at/. Fragen wie "Meine Mutters sitzt nur noch auf dem Sofa. Wie kann ich sie motivieren, etwas zu unternehmen?" oder "Ich bin sehr vergesslich geworden. Wie kann ich meinen Alltag erleichtern?" werden hier mit konkreten Tipps beantwortet.
Zeitliche Entlastung und psychosoziale Unterstützung bietet etwa das Angebot "Café Zeitreise". Es richtet sich an Menschen, die an Demenz erkrankte Angehörige zu Hause betreuen. In einer moderierten Gesprächsgruppe können sich Angehörige austauschen und erhalten Unterstützung von ExpertInnen. Zeitgleich findet in einem Nebenraum ein Aktivprogramm statt, das an die Fähigkeiten der Menschen mit Demenz oder Vergesslichkeit angepasst ist.
Am 12. Mai, am Geburtstag von Florence Nightingale, der Pionierin moderner Krankenpflege, wird seit 1967 der internationale Tag der Pflege gefeiert. Die Leistungen der Menschen, die privat oder beruflich in der Pflege aktiv sind, sollen in den Mittelpunkt gerückt werden.
Quelle: kathpress