Österreichs Kirche rechnet heuer mit 24 Neupriestern
In der katholischen Kirche in Österreich gibt es mindestens 25 Männer, die noch 2019 zu Priestern geweiht werden oder dieses Sakrament bereits in den ersten Monaten des Jahres empfangen haben. Das geht aus den "Kathpress" bisher vorliegenden Angaben aus den heimischen Priesterseminaren und Ordensgemeinschaften hervor. Elf der bald oder bereits geweihten Neupriester kommen aus den Männerorden, die anderen sind Diözesanpriester. Damit liegt die erwartete Zahl um eines über der Gesamtzahl der Neupriester aus dem Vorjahr und leicht über dem Jahresschnitt seit 2010. Insgesamt leben und wirken in Österreich derzeit an die 3.800 katholische Priester.
16 der neuen Priester dieses Jahres sind Österreicher, darunter fünf gebürtige Oberösterreicher, je drei Wiener und Burgenländer, je zwei Steirer und Niederösterreicher und ein Kärntner, wobei vier von ihnen außerhalb ihrer Heimatdiözese geweiht werden. Von den neun im Ausland geborenen Neupriestern stammen drei aus Ost- und zwei aus Westeuropa, drei aus Asien und einer aus Afrika. Zwei Männer wurden heuer in ihren Heimatländern Indien und Kamerun zum Priester geweiht - nach einer teils in Österreich absolvierten Priesterausbildung, wo auch ihr künftiges Einsatzgebiet sein wird.
Das Durchschnittsalter der diesjährigen Neupriester beträgt heuer 37 Jahre, wobei der jüngste erst im 24., der älteste im 61. Lebensjahr steht. Speziell die Spätberufenen bringen neben der verpflichtenden Ausbildung - dazu gehört das Theologie- und Philosophiestudium sowie die propädeutische und pastorale Phase - auch andere Bildungs- und Berufswege mit: Jus-, Wirtschafts-, Physik- und Pharmaziestudien findet man in den Lebensläufen der neuen Priester ebenso wie frühere Tätigkeiten als Tischler, Politikberater, Kirchenmusiker, Verkäufer oder Krankenpfleger, einer von ihnen ist Leiter der Provinz seines Ordens. Etliche der Priesterkandidaten haben Erfahrungen in Volontariaten oder längeren Sozial- oder Missionseinsätzen im Ausland gesammelt.
Traditioneller Termin 29. Juni
Während die Kirche am Sonntag, 12. Mai, beim "Weltgebetstag für geistliche Berufungen", die kirchlichen Berufe und speziell den Priesterberuf thematisiert und zum Gebet für diese aufruft, finden rund um das Kirchenfest Petrus und Paulus Ende Juni traditionell die Priesterweihen statt. Die größte davon ist im Wiener Stephansdom, wo Kardinal Christoph Schönborn am 22. Juni um 9.30 Uhr acht Männern - einer davon kommt aus einer Ordensgemeinschaft - das Weihesakrament spendet. Bereits in den vergangenen Wochen hat der Wiener Erzbischof in der Wiener Rochuskirche sowie bei den Barmherzigen Brüdern insgesamt drei Weihen vorgenommen.
Direkt am Apostelfest am 29. Juni weiht der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics im Martinsdom (9 Uhr) zwei Männer aus seiner Diözese zu Priestern, Bischof Manfred Scheuer um 10 Uhr im Linzer Mariendom einen Kandidaten und in St. Pöltner Dom um 14.30 Uhr Bischof Alois Schwarz zwei. Am 30. Juni folgt der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler, der um 9 Uhr im Jakobsdom einem Ordensmann die Hände auflegt, eine Woche nachdem am 23. Juni um 15 Uhr der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl in der Basilika Seckau - der Grazer Dom ist ja wegen Renovierungen derzeit gesperrt - den Weihegottesdienst leitet. Im Klagenfurter Dom 30. Juni weiht schließlich der emeritierte Linzer Bischof Maximilian Aichern - die Diözese Gurk hat ja derzeit keinen Bischof - eine spätberufenen Priesteramtskandidaten.
Weitere Priesterweihtermine gibt es in den Stiften und Klöstern. Bereits stattgefunden hat am 27. April die Weihe im Stift Heiligenkreuz von vier Männern, von denen zwei künftig in Deutschland tätig sein werden und deshalb nicht in der Statistik berücksichtigt sind. Am 6. Juni weiht Bischof Manfred Scheuer im Stift Schlägl um 16 Uhr ein Mitglied der Prämonstratenser-Chorherren, sowie schließlich am 4. Oktober der emeritierte Grazer Bischof Egon Kapellari im Kloster Leibnitz einen Kaupuziner zum Priester. Erfahrungsgemäß kann es in der zweiten Jahreshälfte zu weiteren Priesterweihen kommen, deren Termin derzeit noch nicht feststeht.
Quelle: kathpress