Renovierung des Grazer Doms: Gräberfunde aus früher Neuzeit
Von "spannenden Funden in den Tiefen des Grazer Doms" berichtet die Diözese Graz-Seckau auf ihrer Website: Im Zuge der laufenden Renovierungsarbeiten wurden zwei Grüfte in Seitenkapellen der Bischofskirche geöffnet, zutage traten rund 20 Gräber aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Unter der Franz-Xaver-Kapelle fanden adelige Altarstifter aus den Häusern Herberstein und Eggenberg ihre letzte Ruhestätte, die ältere Gruft unter der Rochus-Kapelle (auch Pest-Kapelle genannt) wurde primär für verstorbene Jesuiten verwendet, die am damaligen Grazer Kolleg und der 1570 gegründeten und von der Gesellschaft Jesu geleiteten Universität tätig waren.
Geöffnet wurden die beiden Grüfte vor allem, um den baulichen Zustand der Räume zu begutachten, teilte Christian Brunnthaler, Pfarrgemeinderatsvorsitzender am Dom, mit. Er war dabei ebenso anwesend wie der Dompfarrer, Bischofsvikar Heinrich Schnuderl, die Anthropologin Silvia Renhart vom Archäologiemuseum des Joanneums und der Bauleiter der Diözese, Peter Grabner. Nachdem es bisher nur vage Aufzeichnungen über die Belegung der Grüfte gab, war man äußerst gespannt auf die tatsächlichen Ergebnisse. Gefunden wurden zahlreiche Inschriften, Särge, eine Urne, sterbliche Überreste sowie Teile von Kleidungsstücken. Ältere Knochen wurden offenbar zugunsten späterer Bestattungen in eine Nische umgelagert.
Zufrieden mit dem baulichen Zustand der Grüfte zeigte sich Peter Grabner: "Beide sind in einem guten Zustand, auch konnten wir kaum Feuchtigkeit feststellen." Anthropologin Renhart zeigte sich beeindruckt von den Funden, die sie als durchaus bedeutsam bezeichnete. Nach einer gründlichen fotografischen und filmischen Dokumentation der Funde wurden die Räume wieder verschlossen.
Der Grazer Dom bleibt im Zuge der Renovierungsarbeiten noch bis November geschlossen. Die Gottesdienste werden bis dahin in der Katharinenkirche (Mausoleum) gefeiert.
Quelle: kathpress