Ostern überwindet Hass und Terror
Ostern ist eine Botschaft des Friedens und die christliche Antwort auf Hass, Gewalt und Terror. Das betonte Kardinal Christoph Schönborn bei der Eröffnung des Ostergottesdienstes am Sonntag im Wiener Stephansdom. Der heutige Ostersonntag sei "von blutigen Anschlägen überschattet", sagte der Kardinal in großer Betroffenheit im Blick auf die Bombenattentate auf drei Kirchen in Colombo auf Sri Lanka.
"Der Friede sei mit euch" - dieser Gruß des Auferstandenen an seine Jünger sei demgegenüber die bleibende Antwort von Christen auf Hass, Gewalt, Terror und Unfrieden. "Tod, Hass und Feindschaft sind besiegt durch die Liebe am Kreuz und die Auferstehung", betonte der Kardinal im Blick auf das Zentrum des Osterglaubens und sagte zu den im Dom versammelten Gläubigen:
Wir beten, dass Hass und Spaltgeist nicht unter uns Platz greifen, wir beten heute für den Frieden in unsere Stadt und in der Welt.
Mit großer Betroffenheit sprach der Wiener Erzbischof über das durch die Bombenattentate ausgelöste sinnlose Leid so vieler Menschen in Colombo. Noch kurz vor dieser Messe habe er in der Sakristei des Stephansdoms mit dem Erzbischof von Colombo, Kardinal Albert Malcolm Ranjith, telefoniert, sagte Kardinal Schönborn, der seit vielen Jahren mit Ranjith freundschaftlich verbunden ist. "Es waren gezielte, gewollte Anschläge", so Schönborn die Worte des Kardinals von Colombo wiedergebend. Das Attentat auf die Menschen in der Antonius-Kirche sei tragisch und habe so viele unschuldige Menschen getötet oder verletzt. Diese Kirche sei noch dazu die beliebteste in ganz Sri Lanka.
Hierher kommen nicht nur Christen, auch Buddhisten, Moslems und Hindus, diese Kirche ist immer voll.
Auferstehung brachte Liebe und Mitgefühl
"Was hat sich geändert seit der Auferstehung Jesu?" - diese Frage stelle sich grundsätzlich und angesichts der Tragik des heutigen Tages umso mehr, so der Wiener Erzbischof in seiner Predigt und erinnerte dabei an die ersten Worte Jesu nach seiner Auferstehung: "Frau, warum weinst du?" Keine "medienwirksame Erklärung oder triumphale Manifestation" habe es nach der Auferstehung gegeben, sondern eine an Maria von Magdala gerichtete Frage als Ausdruck von Mitgefühl. "Liebe und Mitgefühl haben gesiegt, das hat sich durch Auferstehung geändert", so der Kardinal.
Wo Mitgefühl gelebt wird, da ist die Auferstehung am Werk.
Die Auferstehung erweise sich zudem bis zum heutigen Tag "in der unglaublichen Anziehungskraft Jesu Christi". Jesus habe nicht gesiegt durch das Schwert, sondern durch seine bleibende Anziehung. Das zeige sich beispielsweise in den rund 200 Erwachsenentaufen, die größtenteils während der Osternachtsfeier in der Erzdiözese Wien gespendet wurden. Die Frucht der Auferstehung Jesu sei schließlich das "Geheimnis seiner Gegenwart". Seine Auferstehung wirke geheimnisvoll in den Herzen der Menschen, im Mitgefühl, in seiner Anziehung und Gegenwart, resümierte der Kardinal und bekannte: "Sie wirkt unbesiegbar in seinem Frieden."
Quelle: kathpress