Caritas warnt vor Hungerkrise
Die Caritas warnt nach dem Zyklon "Idai" vor einer Hungerkrise in Mosambik. Der Zyklon hat das afrikanische Land kurz vor der Ernte getroffen und 700.000 Hektar Ackerland zerstört. Etwa eine halbe Million Kleinbauern und deren Familien haben zum Teil ihre Lebensgrundlage verloren. Die größte Herausforderung sei es deshalb, nun rasch die Felder zu bestellen, um so im Herbst zumindest eine kleine Ernte einbringen zu können. Darüber hinaus gebe es nach wie vor Gebiete, in die die Helfer nur schwer vordringen könnten, berichtete Caritas-Katastrophenhelferin Daniela Pamminger am Mittwoch gegenüber "Kathpress".
Die Fluten seien wieder zurückgegangen, aber die Menschen hätten vielerorts kein Saatgut, um erneut anpflanzen zu können oder keinen Zugang zu ihrem Land. Die Caritas verteilt deshalb Saatgut, um die Bestellung der Felder anzukurbeln. Gelingt das nicht, "wird es heftig für die Menschen werden", so Pamminger.
Die Hilfsorganisation rechnet damit, dass die Menschen in Mosambik auch in den nächsten Monaten auf Akut-Nothilfe angewiesen sein werden. Geld brauche es vor allem aber auch für die Wiederaufbauphase. Die Caritas geht davon aus, weitere zwei bis drei Jahre im Land zu bleiben. Mit dem medialen Interesse schwinde allerdings nach einiger Zeit auch die Spendenfreudigkeit der Menschen. "Wenn die Nothilfe-Organisationen nach den ersten paar Monaten wieder abziehen- dann wird's hart. Das ist dann die Zeit, wo wir als Caritas wirklich vor Ort sein müssen - ohne Medienpräsenz, aber da wird die Zeit dann schlimm für die Überlebenden", so die Caritas-Katastrophenhelferin wörtlich.
"Idai" war in der Nacht auf 15. März in der Nähe der Großstadt Beira auf die Küste Mosambiks getroffen. In Mosambik, Simbabwe und Malawi kamen rund 1.000 Menschen ums Leben. Mehr als zwei Millionen Menschen waren von den Überschwemmungen betroffen, 165.000 davon wurden obdachlos.
Um eine weitere Ausbreitung der ansteckenden Durchfallkrankheit zu vermeiden, wurden im April rund 800.000 Menschen gegen Cholera geimpft. Helfer verteilen zudem Hunderttausende imprägnierte Moskitonetze, um einen Anstieg von Malaria-Erkrankungen zu bremsen.
Die Weltbank schätzt, dass sich die Schäden in Mosambik, Simbabwe und Malawi auf rund zwei Milliarden US-Dollar (1,7 Milliarden Euro) summieren. Das ist für die betroffenen Länder eine riesige Summe - Mosambik hat der Weltbank zufolge eine jährliche Wirtschaftsleistung von nur gut zwölf Milliarden US-Dollar.
(Caritas-Spendenkonto: IBAN AT92 6000 0000 0770 0004, "Nothilfe Mosambik"; Onlinespenden unter www.caritas.at/mosambik; Nachbar-in-Not-Spendenkonto: IBAN: AT21 2011 1400 4004 4003)
Quelle: kathpress