Papst bekundet Nähe zu Frankreichs Katholiken
Nach dem Brand der Kathedrale Notre-Dame hat Papst Franziskus seine Nähe zu den Katholiken Frankreichs und der Pariser Bevölkerung zum Ausdruck gebracht. Wie Vatikansprecher Alessandro Gisotti Dienstagfrüh twitterte, betet der Papst für alle, die sich der dramatischen Lage gestellt haben und dies weiter tun. Bereits am Montagabend hatte Gisotti mit ähnlichen Worten das Mitgefühl des Heiligen Stuhls bekundet. Er sprach von "Schock und Trauer" im Vatikan.
Am Montagabend war die Pariser Kathedrale durch ein Feuer weitgehend zerstört worden. Der Brand, der vermutlich auf einer Baustelle im Dachstuhl ausgebrochen war, vernichtete fast das komplette Dach. Der 96 Meter hohe hölzerne Vierungsturm brannte aus und stürzte ein. Mehr als 400 Feuerwehrleuten gelang es, die Grundstruktur der Kirche zu retten. Auch ein Übergreifen der Flammen auf die beiden Glockentürme konnte verhindert werden.
Das gesamte Ausmaß der Zerstörungen war Dienstagfrüh allerdings noch nicht bekannt. Mit Lasertechnik soll nun die Struktur des Baus untersucht werden. Auch die Brandursache muss erst geklärt werden. Vermutet wird ein Zusammenhang mit umfassenden Renovierungsarbeiten, die auch am Dachstuhl der Kathedrale im Gange waren.
Ein Feuerwehrmann wurde bei den Löscharbeiten leicht verletzt. Sonst kamen bei dem Feuer nach bisherigen Angaben keine Menschen zu Schaden. Ein Teil der wichtigen Gemälde, Kunstgegenstände und Reliquien, darunter die traditionell verehrte Dornenkrone Jesu, konnte offenbar gerettet werden.
Der Brand war am Montagabend kurz vor 19 Uhr entdeckt worden. Aus dem Dachstuhl über dem Hauptschiff der weltberühmten gotischen Kathedrale schlugen Flammen und meterhohe Rauchwolken, die sich rasch ausbreiteten. Tausende Menschen versammelten sich auf den Seine-Brücken und sahen mit an, wie sich das Feuer durch das Bauwerk aus dem zwölften Jahrhundert fraß. Viele von ihnen waren sprachlos und hatten Tränen in den Augen. Gläubige beteten und sangen auf den Straßen.
Die frühgotische Kathedrale Notre-Dame auf der Seine-Insel Ile de la Cite gehört zu den Wahrzeichen von Paris. Vielen gilt sie als Inbegriff gotischer Kathedralen. Sie wurde zwischen 1163 und 1345 erbaut; 2013 wurde der 850. Jahrestag der Grundsteinlegung gefeiert. Jährlich wird Notre-Dame von 12 bis 14 Millionen Menschen besucht.
Quelle: kathpress