Erzdiözese Wien sucht Partner für Schloss Großrußbach
Die Erzdiözese Wien will ihr Bildungshaus in Großrußbach weiterentwickeln und sucht dafür einen Partner. Seit 66 Jahren ist Schloss Großrußbach im Bezirk Korneuburg ein Zentrum der katholischen Erwachsenenbildung und ein Brennpunkt für das aus dem Weinviertel und Marchfeld bestehende Nordvikariat der Erzdiözese. Bisher waren Beherbergungs-, Veranstaltungs- und Bildungsbetrieb in einer Hand und unter einer Leitung. Nun sollen sich Beherbergung und Veranstaltung einerseits und Erwachsenenbildung andererseits getrennt weiterentwickeln, wie die Erzdiözese Wien am Montag bekanntgab. Ein entsprechender Beschluss des Wirtschaftsrates der Erzdiözese sieht vor, dass das Schloss Großrußbach mit Partnern zu einem wirtschaftlich eigenständigen Bildungshotel weiterentwickelt werden soll.
Der Hintergrund: Im Schloss stehen umfangreiche und kostenintensive Sanierungsmaßnahmen an. In den kommenden Monaten wird mit Partnern das Konzept für ein Bildungshotel erarbeitet und danach zur pastoralen Prüfung dem Bischofsrat der Erzdiözese und zur finanziellen Prüfung dem Wirtschaftsrat vorgelegt werden. Generalvikar Nikolaus Krasa:
Wir sind zuversichtlich, dass wir auf diese Weise sicherstellen können, dass dieses traditionsreiche Haus weiterhin ein wichtiger Impuls- und Arbeitgeber für die Region sein wird.
Das Haus solle "wie bisher, aber in neuer Form, Glaube und Kirche spürbar machen und so ein Ort der Verkündigung für alle Gäste sein", hieß es in der Aussendung.
Parallel zu den Arbeiten am neuen Bildungshotel soll auch der Bereich der katholischen Erwachsenenbildung weiterentwickelt werden. Die gesellschaftliche Entwicklung zeige, dass die Bedeutung einer professionellen, auf fester ethischer und spiritueller Basis stehenden Erwachsenenbildung zunimmt, hielt die Erzdiözese Wien fest. Sowohl der Ausfall des Standortes Großrußbach während einer Umbauphase wie auch die geografische Situation des Nordvikariates der Erzdiözese ließen es dabei sinnvoll erscheinen, neben Großrußbach auch weitere, etwa pfarrliche Standorte in den Regionen des Vikariats einzubeziehen und für Bildungsangebote zu nützen.
Generalvikar Krasa betonte in der Aussendung wörtlich:
Wir erwarten, dass auch in der neuen Konstellation Schloss Großrußbach für die Erwachsenenbildung weiterhin ein wichtiger Standort bleiben wird, so wie die kirchliche Erwachsenenbildung ein wichtiger Kunde und Partner für das Schloss sein wird. Beide können und sollen miteinander arbeiten, sind aber auch frei, sich in andere Richtungen zu entwickeln, entsprechend den unterschiedlichen Bedürfnissen eines Seminarhotels bzw. einer Erwachsenenbildungsinstitution.
Das Bildungshaus Großrußbach soll demnach seinen Betrieb bis Ende des Jahres 2020 in gewohnter Weise weiterführen. Bis dahin soll die Erwachsenenbildung ihr Konzept so weiterentwickelt haben, dass eine dann folgende längere Umbau- und Renovierungsphase von Schloss Großrußbach ihr Bildungsangebot nicht unterbricht.
Quelle: kathpress