Bioethik-Experte Hager neuer Präsident der "Aktion Leben"
Der Tiroler Jurist und Bioethik-Experte Johann Hager (62) wurde bei der jüngsten Generalversammlung einstimmig zum neuen Präsidenten der "Aktion Leben Österreich" gewählt. Seine Vorgängerin Gertraude Steindl bleibt als Vize-Präsidentin im Führungsteam des parteiunabhängigen und überkonfessionellen Vereins; zweiter Vize-Präsident ist der Mediziner Prof. Paul Aiginger. Als Präsident möchte Johann Hager junge Menschen motivieren, "sich für das Leben einzusetzen", teilte die Aktion Leben zur Wahl mit. Jede ungeplant schwangere Frau müsse in ihrer Umgebung echte Beratung finden. Als weiteres wesentliches Ziel seiner Amtszeit nannte Hager, endlich eine anonyme Statistik über Schwangerschaftsabbrüche als Basis für gezielte Präventionsarbeit zu erreichen.
Die betroffene Frauen zukommende Beratung im Schwangerschaftskonflikt müsse "wertorientiert, aber ergebnisoffen" sein, betonte der neue Aktion-Leben-Präsident.
Das heißt, die Entscheidung muss bei der Frau bleiben. Aber sie muss in die Lage versetzt werden, sich überhaupt frei, informiert, ohne Druck und Zwang entscheiden zu können.
Bereits als Vorsitzender der "Aktion Leben Tirol" hatte Hager den Aufbau einer eigenen Schwangeren-Beratung in Innsbruck initiiert. Weiters formulierte er als Vereinsjurist und Bioethik-Experte zahlreiche Stellungnahmen wie etwa den Einspruch beim Europäischen Patentamt gegen Eingriffe in die Keimbahn oder die Drittintervention gegen die Einführung der Eizellspende in Österreich beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Ebenso zeichnete Hager für die juristische Richtigkeit der Bürgerinitiativen des Vereins - zuletzt "Fakten helfen!" für die anonyme Erhebung von Zahlen und Motiven zu Schwangerschaftsabbrüchen - verantwortlich.
Seiner Vorgängerin Gertraude Steindl danke Hager für ihr langjähriges Engagement. Der 2017 mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich Ausgezeichneten sei auch die Pionierleistung zu verdanken, dass die Weiterbildung von Fachkräften in vorgeburtlicher Beziehungsförderung vom Familienministerium gefördert wird und nun bereits zum zweiten Mal in der "Aktion Leben" stattfindet.
Der Verein wird laut eigenen Angaben vorwiegend aus privaten Spenden finanziert. Neben der Beratung und Unterstützung von schwangeren Frauen engagiert sich die "Aktion Leben" auch in der Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche, in der aktiven Öffentlichkeitsarbeit zu bioethischen Fragen sowie generell für eine kinder- und elternfreundliche Gesellschaft. In den Bundesländern gibt es selbstständige Vereine, die mit "Aktion Leben Österreich" inhaltlich und organisatorisch eng zusammenarbeiten. (Spenden-IBAN: AT64 3400 0000 0723 6771)
Quelle: kathpress