Caritas und Stadt eröffnen Mutter-Kind-Wohnheim
Die Caritas und die Stadt Wien haben am Mittwochnachmittag ein neues Wohnheim für Mütter und Kinder in Notsituationen eröffnet. In Wien-Floridsdorf (21. Gemeindebezirk) im Wohnprojekt "Home21" in der Axel-Corti-Gasse ging das für 23 Frauen und 36 Kinder errichtete "Haus Frida" offiziell in Betrieb, als ein "Ort um durchzuatmen, das Leben zu sortieren und den Alltag wieder selbstbestimmt zu bewältigen", wie es Caritas-Präsident Michael Landau umschrieb. Auch Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal, Sozialstadtrat Peter Hacker, Anita Bauer, Geschäftsführerin Fonds Soziales Wien, Bezirksvorsteher Georg Papai, die Bewohner sowie über 150 Gäste und Nachbarn nahmen am Eröffnungsfest teil.
"Armut ist weiblich. 511.000 Frauen in Österreich gelten als einkommensarm, und es sind vor allem Frauen, die von Gewalt bedroht, von versteckter Wohnungslosigkeit betroffen sind oder nur deshalb in Zweckgemeinschaften leben, um ihre Kinder nicht zu verlieren", sagte Landau. In ihren österreichweit zwölf Mutter-Kind-Häusern - drei davon stehen in Wien - versuche die Caritas, durch intensive Begleitungen von in Notsituationen lebenden Müttern mit Kindern zu helfen. Die Erfahrungen mit diesen Hilfsangeboten seien sehr gut:
Wir können die Frauen fachlich, professionell und menschlich begleiten und ihnen helfen, ihre Lebenssituation wieder in den Griff zu bekommen, Perspektiven zu entwickeln und in ihrer Selbstverantwortung zu stärken.
Das neue "Haus Frida" der Caritas richtet sich vor allem an wohnungslose Frauen mit Migrationshintergrund und ihre Kinder, mit zwei Angeboten unter einem Dach: Ein auf maximal zwei Jahre beschränktes Übergangswohnhaus für Mütter und Kinder sowie das dreimonatige "Frida Akut" zur kurzfristigen Unterbringung für in Not geratene Frauen. Beide Angebote werden vom Fonds Soziales Wien gefördert, zudem gibt es auch eine Projektunterstützung vom Integrationsministerium. Vor Ort tätig ist ein 13-köpfiges multiprofessionelles Team aus Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Pädagoginnen und Psychologinnen, das engmaschige Beratung und Betreuung gibt und bei der Nutzung der sozialen Infrastruktur hilft. "Haus Frida"-Leiterin Nertila Furriku sprach von einem "Sprungbrett ins Leben", das man den Frauen bieten wolle.
Lob für das neue Angebot und die Zusammenarbeit mit der Caritas gab es auch von den Vertretern der Stadt. Niemand dürfe im Stich gelassen werden, schon gar nicht Mütter und ihre Kinder, betonte Sozialstadtrat Peter Hacker. "Es soll in Wien niemanden geben, der nichts mehr zu verlieren hat." Angesichts einer "unmöglichen Diskussion" über das Sozialwesen auf Bundesebene werde die in dieser Hinsicht weit entwickelte Stadt Wien darum kämpfen, dass das Erreichte "von nichts und niemandem kaputtgemacht werden kann". Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal unterstrich die Notwendigkeit, Frauen rasche und kompetente Hilfe zu geben und ein sicheres Zuhause zu bieten. Die Mutter-Kind-Häuser würden diese Aufgabe gut erfüllen.
Quelle: kathpress