Orden und Diözesen müssen sich weiterhin Schulen leisten
Rudolf Luftensteiner, Bereichsleiter für Bildung und Ordensschulen bei den Ordensgemeinschaften Österreichs, hofft, dass sich Orden und Diözesen auch in Zukunft im Bildungsbereich mit eigenen Einrichtungen einbringen werden. Die Botschaft der bedingungslosen Liebe Gottes lasse sich nämlich vielfach nicht mehr über gängige kirchliche Verkündigungsformen kommunizieren. Von Orden oder Diözesen getragene Schulen hingegen trügen das Potential in sich, die konsequente Liebe Gottes allen Geschöpfen gegenüber - Eltern, Schülern oder auch dem Lehrpersonal - zu vermitteln, sagte Luftensteiner bei der "Gesamtösterreichische Tagung der Schulerhalter sowie der Direktoren Katholischer Neuer Mittelschulen", die von 2. bis 5. April in Heiligenbrunn im Burgenland getagt hatte.
Kirche und Gesellschaft bräuchten die katholischen Schulen auch als ein politisches Ausrufezeichen gegen das Auseinanderdividieren und als Lernfelder für die Fähigkeit zur Interkulturalität. Schulen müssten bei der Inklusion ansetzen und den Menschen immer als Ganzes sehen, in seiner Gesamtheit, so Luftensteiner. Aufgabe katholischer Privatschulen sei es, "Beziehungsfähigkeit zu erlernen, mit Andersartigkeit gut zu leben und keine Angst zu schüren". Hier werde den Ordensschulen und in diözesanen Schulen unglaublich viel gemacht, so Luftensteiner.
Bislang falle es der Wissenschaft allerdings schwer, der Religion eine Bedeutung im Schulbereich zuzuschreiben, dabei sei ihre Funktion immer, Menschen beziehungsfähig zu machen oder wertschätzend mit dem Anderen umzugehen.
Der Generalsekretär des Bildungsministeriums, Martin Netzer, kündigte bei der viertägigen Tagung an, sich um die Förderung der Nachmittagsbetreuung bei katholischen Privatschulen zu kümmern. Gearbeitet werde außerdem an einer Lehrplanverschlankung. Thematisch ging es bei den Unterredungen um Schulautonomie, Schulcluster, Bildungsdirektionen, Schulqualitätsmanagement oder die Steuerung der Schulverwaltung.
Quelle: kathpress