Caritas startet Jobpool für Menschen mit Behinderung
Maßnahmen zur beruflichen Integration von Menschen mit Behinderung oder psychischen Erkrankungen am Arbeitsmarkt hat die Caritas der Diözese St. Pölten gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice (AMS), dem Sozialministerium und dem Land Niederösterreich am Dienstag vorgestellt. Bei einer Pressekonferenz wurde gezeigt, welche Ausbildungsmöglichkeiten und Formen der Unterstützung es für Betroffene und deren Angehörige gibt. Eine neue Möglichkeit dafür stellt der "Caritas Jobpool" dar - eine gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung, mit der Personen für einen bestimmten Zeitraum in einem Unternehmen tätig sein können.
Arbeit und Beschäftigung seien für gesellschaftliche Teilhabe enorm wichtig, betonte Caritasdirektor Hannes Ziselsberger:
Darum ist es mir ein großes Anliegen, jenen Menschen, die in unserer Gesellschaft oft benachteiligt werden, Unterstützung, Hilfestellung, Arbeits- bzw. Beschäftigungsplätze anbieten zu können.
Professionelle Beratung, Begleitung und Beschäftigung für Jugendliche und Erwachsene mit gesundheitlichen Einschränkungen bzw. Behinderung bietet die Caritas im Westen Niederösterreichs bereits seit zwei Jahrzehnten, zudem werden auch Unternehmen in Fragen der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen beraten und bei der beruflichen Integration unterstützt.
Mit dem Caritas-Jobpool, bei dem sich auch das AMS Niederösterreich und das Sozialministeriums Service beteiligen, soll ein weiterer Beitrag zur Integration geleistet werden. Ziselsberger sprach von einem "ersten Schritt in den regulären Arbeitsmarkt", der damit den betroffenen Personengruppen ermöglicht werden solle. Den Unternehmen werde gleichzeitig eine attraktive Möglichkeit geboten, beeinträchtigte Menschen in ihren Betrieben zu integrieren und somit auch eine oft spürbare Hemmschwelle abzubauen.
441 Menschen mit Beeinträchtigung waren Ende Februar 2019 laut Angaben von Thomas Pop, Geschäftsstellenleiter des Arbeitsmarktservice St. Pölten, als arbeitssuchend vorgemerkt. Im Jänner und Februar hätten 24 behinderte Personen den Wiedereinstieg ins Berufsleben erfolgreich geschafft. Martin Wancata, Leiter der Sozialabteilung des Landes Niederösterreich, lobte das "gut abgestimmte und gemeinsame Vorgehen" aller Partner im Rahmen der neuen Caritas-Initiative.
Zu den weiteren Maßnahmen zählen u.a. die Finanzierung von 20 Heimhilfe-Ausbildungsplätzen von arbeitssuchenden Menschen, die im Bereich der mobilen Hauskrankenpflege der Caritas arbeiten möchten. Die Ausbildung zur Heimhilfe dauert drei Monate und kostet rund 1.800 Euro. Zwei Drittel dieser Ausbildungen übernimmt die Caritas der Diözese St. Pölten, ein Drittel der diözesane Arbeitslosenfonds, das AMS Niederösterreich leistet für die Programmteilnehmer einen Beitrag zur Finanzierung des Lebensunterhalts.
Insgesamt begleitet die Caritas St. Pölten jährlich rund 2.350 Personen bei der Arbeits- oder Ausbildungssuche bzw. am Arbeits- oder Ausbildungsplatz. Zu den Angeboten zählen auch Arbeitsassistenz, Job-, Mobilitäts- und Jugendcoaching, die Berufsausbildungsassistenz, die Beschäftigungs- und Berufsorientierung sowie der Sozialmarkt Krems, der außer Unterstützung für Menschen mit geringem Einkommen auch befristete Dienstverhältnisse und einen Ausbildungsplatz im Raum Krems anbietet.
Quelle: kathpress