Ordensschulen wollen Gründerpersönlichkeiten stärker betonen
"Jeder, der eine Ordensschule betritt, sollte sofort wissen, welche Ordensperson hier das Charisma vorgibt": So will die Vereinigung von Ordensschulen Österreichs (VOSÖ) in den Worten des Schulexperten Rudolf Luftensteiner die Identität ihrer 46 Bildungseinrichtungen an 14 Standorten stärker zum Ausdruck bringen. Die pädagogischen Leiter dieser Schulen hatten sich von Donnerstag bis Samstag im Elisabethinum in St. Johann/Pongau und im Bischofshofener Privatmissionsgymnasium St. Rupert zur jährlichen Klausurtagung versammelt.
Der Zusammenhang von Ordenscharisma und "Corporate Identity" stand im Zentrum der gemeinsamen Überlegungen. Die Orden hätten in Sachen Unternehmensphilosophie einen Vorsprung gegenüber Unternehmen der Wirtschaft, erklärte Gastreferent Werner Rauchenwald vom Institut für Führungskompetenz und Motivation: Wichtige Bausteine der Gründerbiografie und des Charismas der Standorte seien schließlich bereits vorhanden. Darauf könne man aufbauen; es gelte, diese Identität für Kinder und Jugendliche, Pädagogen, Mitarbeiter und Eltern im Alltag erlebbar und erfahrbar zu machen.
Wirksam werde die "Corporate Identity" nur dann nach innen und außen, "wenn alle diese erkennen, verstehen und leben", betonte Rauchenwald. Zur Identität der Ordensschulen gehörten Faktoren wie die Gründergeschichte, das Ordenscharisma, das Leitbild und die Persönlichkeit der pädagogischen Leitungen als "Galionsfiguren", jedoch auch professionelle Standortführung, Feste, Rituale sowie Logo, Schriftart, Leitfarbe und andere Designelemente. Dies alles mache das "prägnante Gesamtbild" aus, über welches Informationen, Gefühle und Werte bewusst weitergegeben werden könnten, so der Experte.
In den Ordensschulen geschehe dies bereits - über "Bilder, Sätze, Biografien von Ordensgründern, die unser Herz und Hirn füllen, aber auch unsere Standorte schmücken und deren Ausrichtung auf ein Charisma hin helfen sollen", wie Luftensteiner, der das Bildungsreferats der Orden leitet, in seinen Ausführungen erklärte. Die pädagogischen Leiter der Schulen hätten "die wunderbare Chance und Gnade, die jeweiligen Ordenscharismen völlig neu zu sehen und neu zu leben". Es gehe darum, "das Feuer neu weiterzugeben".
Mit Blick auf den nahenden Weltgesundheitstag am 7. April stand bei der Tagung auch der Themenbereich "Gesundheit" im Fokus. In den Lehrplänen und Kooperationen der VOSÖ findet er starke Berücksichtigung: So beteiligen sich beispielsweise die Mary-Ward-Volksschulen in Krems und St. Pölten bereits seit Jahren an der Initiative "Gesunde Schule" der Gebietskrankenkasse. An der HLW/FW Elisabethinum, Gastgeber der Tagung, gibt es die Ausbildungsschwerpunkte "Well and Active" sowie "Gesundheit und Freizeitmanagement", an der Wiener Albertus Magnus Schule ab der 7. Schulstufe der NMS Vertiefungsfächer aus dem Bereich Gesundheit und Ernährung, und am dortigen Gymnasium "Kochen für clevere Kids". (Infos: www.ordensschulen.at)
Quelle: kathpress