Diözese Linz setzt beim Pilgern auf Kooperation mit Tourismus
Die Diözese Linz setzt beim Ausbau und der Bewerbung des Pilgerangebots in Oberösterreich auf eine enge Kooperation mit Vertretern aus Tourismus und Wirtschaft. Bischof Manfred Scheuer und Landeshauptmann Thomas Stelzer stellten am Freitag eine neue Broschüre vor, in der 24 Pilgerwege und Wegvarianten durch Oberösterreich beschrieben sind. Zusammengestellt haben die Broschüre, deren Inhalte auch auf der Website www.oberoesterreich.at/pilgern dargestellt sind, das Netzwerk "Pilgerwege und Spirituelle Wege in Oberösterreich" der Diözese Linz, der "Oberösterreich Tourismus" und die "Werbegemeinschaft Donau Oberösterreich".
Bei dem Pressetermin in St. Martin/Mühlkreis eröffneten Stelzer und Scheuer auch den neuen "Granitpilgern-Wanderweg", der über 90 Kilometer durch das Obere Mühlviertel führt. Der Linzer Bischof verwies ausdrücklich auf die schöpferische Kraft, die durch die Synergie von Kirche, Tourismus und Wirtschaft entstehe.
Unter dem Titel "Granitpilgern" kooperieren zehn Gemeinden sowie dutzende Gaststätten und Beherbergungsbetriebe, um die Region auch für den sanften Tourismus zu erschließen. In drei oder vier Tagesetappen kommen die Wanderer durch die zehn Gemeinden. Die neue Beschilderung führt im Uhrzeigersinn von St. Martin über Kleinzell, Neufelden, St. Ulrich, St. Peter, Auberg, Haslach, Helfenberg/Ahorn, St. Johann und Niederwaldkirchen und zurück nach St. Martin.
Immer mehr Menschen machten sich über das Pilgern auf den Weg zu sich selbst und zu Gott, sagte Scheuer. Anlass, um sich auf den Weg zu machen, seien oft eine im Leben eingetretene Veränderung, der Übergang in eine neue Lebensphase oder das Bedürfnis, herauszutreten aus den alltäglichen Verpflichtungen. Die Struktur des Pilgerns ist laut Scheuer dabei einfach:
Nach dem Anlass folgt das Aufbrechen, das Unterwegssein, das Ankommen und das gewandelte Wieder-Daheimsein.
Pilger beschränkten sich bei ihrer Wegerfahrung meistens auf das Wenige, das Einfache, "werfen sozusagen Ballast ab, überlegen dabei auch oft, was sie im Leben so mit sich herumschleppen, merken aber auch dankbar, in welcher Fülle sie leben dürfen", so der Bischof. Beim Pilgern eröffne sich ein Blick in die Weite - in die Weite der Landschaft beim langen Unterwegssein und ein Blick in die Weite der eigenen Möglichkeiten.
Was es bedeutet, in der Nachfolge Jesu zu stehen, werde beim Pilgern verdichtet erfahren. "Dazu gehört auch die Erfahrung, nicht alleine auf dem Weg zu sein. Die Pilger eint der gemeinsame Weg und das gemeinsame Ziel", betonte Scheuer.
Der "Granitpilgern-Wanderweg" greife aktuelle, spirituelle Bedürfnisse der Menschen auf und biete ein dem Zeitgeist entsprechendes Angebot, betonte Landeshauptmann Stelzer. Dass es diese zeitgemäßen Angebote in Oberösterreich gibt, beruhe zu einem großen Teil auf dem persönlichen Engagement von Menschen, "die Netzwerke schaffen, gemeinsam Projektideen entwickeln und die Umsetzung konsequent vorantreiben".
Gleichzeitig sei der "Granitpilgern-Wanderweg" laut Stelzer ein großartiges Beispiel für die Zugkraft von branchenübergreifenden Netzwerken. "Für dieses Projekt haben sich in vorbildlicher Weise Partner aus Industrie und Tourismus in den beteiligten Gemeinden zusammengefunden, um gemeinsam Mehrwert zu schaffen." Herausgekommen sei ein Angebot spirituellen Erlebens, das die Region touristisch stärke und für die Menschen zusätzliche Lebens-und Freizeitqualität bringe, zeigte sich der Landeshauptmann überzeugt.
Quelle: kathpress