Kunstwerke des "Meisters von Heiligenkreuz" in Wien ausgestellt
Das Kunsthistorische Museum Wien (KHM) stellt erstmals alle bekannten Werke des "Meisters von Heiligenkreuz" in der Kunstkammer aus. Die Ausstellung der Werke des anonymen Künstlers, der zu den eigenwilligsten und zugleich rätselhaftesten Künstlerpersönlichkeiten aus der Zeit um 1400 in Österreich zählt, dauert bis 23. Juni. Sein berühmtestes Werk ist ein aus dem Stift Heiligenkreuz stammender Flügelaltar, der erst vor Kurzem umfassend restauriert wurde und auf den Innenseiten die Verkündigung Mariae und die Vermählung der hl. Katharina zeigt, berichtete das Museum auf seiner Website.
Bekannt sind lediglich nur vier weitere Arbeiten des Künstlers. Zwei Bildtafeln mit dem Marientod und dem Tod der hl. Klara befinden sich heute in Cleveland und Washington. Die unverwechselbare Formensprache des Künstlers zeige sich schließlich auch in seinem Täfelchen mit der Vermählung der hl. Katharina (Belvedere) und einem wegen seiner künstlerischen Herkunft nicht unumstrittenen Flügelaltar in Basel.
Ausgehend von seinen Werken vermutet man heute, dass der als "Meister von Heiligenkreuz" titulierte Anonymus seine Ausbildung im Umfeld der Pariser Hofkunst erfahren haben muss. Von dort scheint der wohl gebürtige Franzose nach Österreich ausgewandert zu sein, denn der Wiener Flügelaltar wurde auf Brettern aus einer lokalen Eiche ausgeführt.
Den "Bildkünsten in Wien zwischen dem 'Meister von Heiligenkreuz' und Lucas Cranach" ist auch eine vom Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien in Kooperation mit dem Belvedere und dem Kunsthistorischen Museum veranstaltete internationale Tagung von 11. bis 14. April gewidmet. Begleitend zu den Referaten am Institut für Kunstgeschichte sind neben einem Festvortrag im KHM auch Diskussionen vor Originalen im KHM, Belvedere, Schottenstift und Dominikanerkonvent vorgesehen.
Der Fokus richtet sich konkret auf die Stadt Wien im 15. Jahrhundert und auf die Medien ihrer Bildproduktion im öffentlichen, privaten und sakralen Raum, auf der Wand, Tafel oder in Glas, Büchern, Zeichnungen, Drucken oder Skulpturen.
Quelle: kathpress