Ordensschule und Kindergarten stehen vor Schließung
Die Franziskanerinnen von Vöcklabruck haben am Mittwoch angekündigt, ihre Volksschule und ihren Kindergarten (BAfEP) in der Stadt Salzburg in der Schwarzstraße in fünf Jahren schließen zu wollen. Es fehle an Nachwuchs im Orden, der auch die zehn Millionen Euro für die Sanierung der Einrichtungen nicht stemmen könne, erläuterte Sprecher Wolfgang Marschall die Motivation hinter dem Vorhaben am Mittwoch in den "Salzburger Nachrichten". Aktuell werde allerdings versucht, die beiden Standorte zu erhalten. Der Orden, die beiden Schulen sowie Landes-Bildungsdirektor Rudolf Mair suchten binnen der nächsten ein bis zwei Jahre nach einem neuen kirchlichen Träger und einem neuen Standort.
Am Dienstag ergab ein Rundruf der Tageszeitung, dass sich zahlreiche Institutionen für eine Fortführung beider Einrichtungen starkmachen wollen: Der Kindergarten und die Volksschule seien "unersetzliche Säulen im Bereich des katholischen Privatschulwesens"; man werde alles tun, "um eine zukunftsfähige Lösung zu finden", sagte etwa Anton Lettner, Leiter des Schulamts der Erzdiözese Salzburg. "Wir wollen einen möglichst nahtlosen Übergang" und "nehmen daher auch fix im Herbst 2019 und möglicherweise darüber hinaus noch Schüler auf", betonte auch Marschall. An Schülermangel litten die beiden Schulen nicht. Jedes Jahr gebe es doppelt so viele Anmeldungen, wie Schüler aufgenommen werden können.
Eine mögliche Lösung zumindest für die Volksschule hat der Direktor des Borromäums, Winfried Penninger, in Aussicht gestellt: Konkret gebe es die Überlegung, die Einrichtung zu übernehmen und als Außenstelle mit vier Klassen zu führen. Denkbar sei, das Bestandsgebäude noch besser zu nutzen und mit einem Dachausbau und einem Mehrzwecksaal zu ergänzen. Zuvor müsse allerdings die Finanzierung geklärt werden, so Penninger. Auch beim Plan, im Borromäum Mädchen aufzunehmen, stehe man knapp vor einer positiven Entscheidung. "Ich glaube, dass die Zeit reif dafür ist." Noch fehle allerdings das grüne Licht der Erzdiözese.
Auch Stadt- und Landespolitiker versprachen, sich für den Erhalt der Standorte einzusetzen. Vizebürgermeister Bernhard Auinger: "Mir ist wichtig, dass die Volksschule ins Schulbaubudget der Stadt hineinkommt." Zur Finanzierung müsse allerdings der Bund ins Boot geholt werden. Und während es für die BAfEP wohl leichter sei, einen Standort außerhalb der Stadt zu finden, müsse die Volksschule in der Stadt bleiben. Bürgermeister Harald Preuner kündigte an, er werde mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer und den Ordensvertretern am Donnerstag zusammentreffen: "Wir sind natürlich interessiert, beide Schulen in der Stadt zu halten." Das war auch aus Haslauers Büro zu hören.
Quelle: kathpress