2. Österreichischer Vorlesetag mit kirchlicher Beteiligung
Am Donnerstag findet heuer bereits der 2. Österreichische Vorlesetag statt. Die Initiatoren der Aktion wollen dazu beitragen, dass Kindern wieder mehr und regelmäßig vorgelesen wird, um deren Bildungs- und Entwicklungschancen zu erhöhen, denn Vorlesen habe erwiesenermaßen positive Auswirkungen auf Kinder, hieß es in einer Aussendung am Mittwoch. Unter dem Motto "Wir lesen alle vor" werden von Vorarlberg bis Wien rund 1.600 Vorlesende zum Buch greifen. Mit dabei sind u.a. auch die Lerncafes der Caritas und die St. Nikolausstiftung der Erzdiözese Wien.
Bildung sei die beste Armutsprävention, betonte Caritas-Präsident Michael Landau in einer Aussendung.
Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Das sind die wichtigsten Ziele, die Schüler verfolgen, und wir Erwachsene sollten sie dabei auf allen Ebenen unterstützen.
Gut lesen zu können, sei eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Schullaufbahn. In den 54 Caritas-Lerncafes österreichweit werde Lesen lernen daher großgeschrieben, so Landau.
In Wien besucht Fußballprofi Manuel Ortlechner am 28. März um 10 Uhr gemeinsam mit Caritas-Wien-Generalsekretär Klaus Schwertner die Caritas Schule am Himmel, die Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Förderbedürfnissen offen steht. In Niederösterreich werden Kinderbuchautor Paul Sieberer, ORF-Journalistin Nadja Mader und Franz Weissenböck, Lesepate des Pflegeheims St. Elisabeth, den Bewohnern und den Kindern des dort ansässigen Lerncafes um 14.30 Uhr vorlesen. Mit einem Picknick wird der Vorlesetag im Caritas Lerncafe Oberwart verbunden.
In der Steiermark wird der Märchendichter und Erzähler Folke Tegetthoff im Caritas-Paulinum um 14.30 Uhr für rund 80 Kinder der vier Lerncafes in der steirischen Landeshauptstadt vorlesen. Adis Serifovic, der mit dem Kinderbuch "Abenteuer von Elif und Clara" eine Geschichte über interkulturelle Freundschaft geschrieben hat, bietet in Salzburg einen Workshop für Lerncafe-Kinder an. Im Lerncafe in Imst steht der Vorlesetag um 16 Uhr ganz unter dem Motto "Sagen und Märchen". Es lesen Astrid Lechleitner und Sarah Maria Bartl.
Alles, was in die Bildung von Kindern investiert wird, wird in die Zukunft Österreichs investiert. Unter diesem Motto hat die Caritas 2007 die Lerncafes und damit ein kostenloses Lern- und Nachmittagsbetreuungsangebot ins Leben gerufen. 2018 besuchten österreichweit über 2.000 Kinder und Jugendliche regelmäßig eines des 54 Lerncafes. 830 Ehrenamtliche lernten mit den Kindern und Jugendlichen.
St. Nikolausstiftung nimmt mit 25 Standorten teil
An dem Vorlesetag teilnehmen werden auch rund 25 Kindergärten und Horte der St. Nikolausstiftung der Erzdiözese Wien. Gerade die ersten Lebensjahre seien prägend für den Wortschatz und die spätere Lesefähigkeit, erläuterte Susanne Haas, pädagogische Leiterin der Stiftung, am Mittwoch in einer Aussendung.
Auch schon mit sehr jungen Kindern kann man Bilderbücher betrachten und beginnen, kurze Geschichten vorzulesen. Ab ungefähr zwei Jahren beginnen Kinder bereits nachzufragen und sich mit Personen aus den Geschichten zu identifizieren.
Dem Kindergarten komme im Rahmen der gelebten Bildungspartnerschaft mit den Eltern eine zentrale Rolle zu. Durch eine geeignete Raumgestaltung mit einem einladenden Bücher- und Lesebereich, verschiedenen Stiften, Verkleidungen und Materialien für Rollenspiele werde die Phantasie der Kinder angeregt und die Entwicklung der frühkindlichen Sprach-, Lese- und Schreibkompetenz ermöglicht, so Haas. Je früher Kinder zuhause und im Kindergarten eine gut vorbereitete Umgebung und entwicklungsgemäße Impulse erhalten und Erwachsene, die gerne zum Buch greifen, als Vorbilder agieren, desto eher könne die Bildungslaufbahn der Kinder positiv beeinflusst werden. Zur St. Nikolausstiftung gehören derzeit 86 Standorte mit rund 1.100 Mitarbeitern und rund 6.100 Kindern. Die Kindergärten und Horte sind in allen Wiener Bezirken vertreten.
Quelle: kathpress