Bischöfe und Spitzenpolitik unterstützen "Aktion Familienfasttag"
Jährlich rund 2,4 Millionen Euro an Spenden für Frauen-Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika sammelt die Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö) bei der traditionellen "Aktion Familienfasttag". In ganz Österreich finden dazu in der Fastenzeit Informations- und Bildungsveranstaltungen sowie Benefizsuppenessen statt, bei denen auch führende Persönlichkeiten aus Kirche, Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft konkrete Zeichen der Solidarität setzen. Am Freitag lud die Katholische Frauenbewegung zum 20. Salzburger Benefizsuppenessen mit Erzbischof Franz Lackner und Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf. In Graz empfing zuvor der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer die Katholische Frauenbewegung aus gleichem Anlass in der Grazer Burg.
In der Salzburger Resident kredenzte Starköchin Johanna Maier für die Gäste der Benefizveranstaltung heuer eine Fischsuppe. Erzbischof Lackner rief im Beisein von u.a. Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn und Landesrätin Andrea Klambauer mit offenen Worten dazu auf, die wichtigen Dinge im Leben wieder mehr in den Fokus zu rücken und hob die gute Arbeit Katholischen Frauenbewegung insbesondere auch in der Entwicklungszusammenarbeit hervor. "Unser Fasten, unser Verzicht wandelt nicht nur uns, sondern auch das Leben vieler Menschen zum Guten", hielt Lackner auch in seinem Hirtenwort zum traditionellen Familienfasttag fest.
Die neue Vorsitzende der kfb Salzburg, Michaela Luckmann, stellte das Vorzeigeprojekt der diesjährigen Spendenaktion, die Frauenorganisation "WODSTA" (Women Development for Science and Technology Association) in Tansania, vor. Das Projekt ermächtige Frauen dazu, das eigene Leben zu bestimmen und gegen den Klimawandel zu kämpfen, so Luckmann.
Im Norden Tansanias wird aufgrund der unzuverlässigen und teuren Energieversorgung hauptsächlich am offenen Feuer gekocht. Das dafür benötigte Holz führt zur Abholzung der Wälder und gefährdet durch die schädliche Rauchentwicklung in den Häusern auch die Gesundheit der Menschen. "WODSTA" hilft Frauen gesundheitsschonende Öfen herzustellen und mit energiesparenden Briketts zu befeuern. Rund 180 Frauen in sechs Dörfern haben bisher ein Training im Ofenbau absolviert. Sie können nun durch die Produktion und den Verkauf solcher Öfen auch ein eigens Einkommen erwirtschaften. Auch in Großküchen, etwa in Schulen, werden die neuartigen Öfen nach kfb-Angaben erfolgreich eingesetzt.
Schützenhöfer: "Nicht so leben als gäbe es mein Morgen"
Bereits am Donnerstag empfing der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer die Katholische Frauenbewegung zum traditionellen Benefizsuppenessen in der Grazer Burg. Generalvikar Erich Linhardt, der in Vertretung von Bischof Wilhelm Krautwaschl am Suppenessen teilnahm, betonte, dass die Sorge um den Anderen nicht im eigenen Umfeld aufhören dürfe, so wichtig es dort auch sei. Man müsse den Blick über die Grenzen hinaus weiten - auch auf andere Kontinente hin -, weil eben alle Menschen zusammengehörten.
In Graz laden Landeshauptmann und Bischof jedes Jahr abwechselnd zum Benefizsuppenessen des Familienfasttags in die Burg oder ins Priesterseminar. Lydia Lieskonig, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Steiermark, konnte heuer auch Landtagspräsidentin Bettina Vollath, den evangelische Superintendent Wolfgang Rehner, Bischofsvikar Heinrich Schnuderl und Caritasdirektor Herbert Beiglböck begrüßen.
Landeshauptmann Schützenhöfer zeigte sich in seinen Grußworten gesellschaftskritisch:
Ich habe manchmal den Eindruck, dass der geistige Wohlstand mit dem materiellen nicht mithält. Wir können nicht so leben als gäbe es kein Gestern und kein Morgen, wir brauchen Perspektiven darüber hinaus.
Zu einem weiteren Benefiz-Suppenessen laden in der kommenden Woche gemeinsam die Katholische Frauenbewegung der Diözese Eisenstadt, der burgenländische Bischof Ägidius J. Zsifkovics und Militärbischof Werner Freistetter. Schauplatz ist am Freitag, 29. März, die Martin-Kaserne in Eisenstadt. Nach einer Andacht beginnt um 10 Uhr ein Festakt. Im Anschluss werden von der Küche der Martin-Kaserne gekochte Fastensuppen serviert. Die Militärmusik Burgenland unter der Leitung von Militärkapellmeister Hans Miertl wird die Veranstaltung musikalisch umrahmen, teilte die Diözese Eisenstadt vorab mit.
Quelle: kathpress