Guggenberger
Visitationsteam leistete "hilfreichen Beitrag"
Guggenberger
Visitationsteam leistete "hilfreichen Beitrag"
Versöhnliche Töne stimmt der Gurker Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger in einem neuen Pastoralbrief an die Kärntner Katholiken an. In dem am Freitag bekannt gewordenen Schreiben, das am Sonntag in den Pfarren der Diözese verlesen wird, würdigt er das Team um den Apostolischen Visitator Erzbischof Franz Lackner für den "hilfreichen Beitrag, den dieses durch seine Bereitschaft zu vielen Gesprächen mit Betroffenen und durch sein Bemühen um Differenzierung und Ausgewogenheit geleistet hat". Hinsichtlich der christlichen Praxis gebe es in Kärnten "keineswegs einen Ausnahmezustand, sondern einen erfreulichen Normalzustand", hält Guggenberger fest. Er reagiert damit auf Erzbischof Lackner, der bei seiner Pressekonferenz vor einer Woche von einem "Ausnahmezustand" in der Diözese sprach.
Guggenberger ruft dazu auf, schon jetzt, während der Wartezeit auf einen neuen Bischof, den Blick in der Kirche in Kärnten nach vorne zu richten. "Ziel der gegenwärtigen Diözesanleitung ist und bleibt es, das Vertrauen in die Kirche zu stärken bzw. dort, wo es verloren gegangen ist, wieder neu aufzubauen", hält er fest.
Erzbischof Lackner hatte in den vergangenen zwei Monaten gemeinsam mit dem Vorarlberger Bischof Benno Elbs und weiteren Fachleuten im Auftrag des Papstes die pastorale, kirchenrechtliche und wirtschaftliche Situation der Diözese Gurk-Klagenfurt seit dem Jahr 2008 unter die Lupe genommen. Dabei war es insbesondere um die Amtszeit des mittlerweile nach St. Pölten gewechselten Bischofs Alois Schwarz sowie die Zeit der Sedisvakanz gegangen. Als Ergebnis wurde vor einer Woche ein 50-seitiger Prüfbericht an die zuständige römische Bischofskongregation versandt, wo über das weitere Procedere entschieden wird.
Diözesanadministrator Guggenberger spricht in seinem nunmehrigen Brief auch die Spannungen an, zu denen es während dieser Visitation teils gekommen war.
Wenn der Auftritt des Domkapitels gegenüber dem Visitationsteam manchmal als etwas zu forsch wahrgenommen wurde, so ist dies dem Umstand geschuldet, dass das Domkapitel von seinem Ziel, Transparenz, Objektivität und eine entsprechende Kommunikation einzufordern, nicht abgewichen ist.
Das von ihm geleitete Gurker Domkapitel habe sich in den letzten Monaten um Aufarbeitung dessen bemüht, was sich in Gurk "in den vergangenen Jahren aufgestaut hat" und die Menschen auch heute noch belaste, darunter wirtschaftliche Schäden, Kränkungen, Wunden und ein "Klima der Angst und des Misstrauens".
Mit der Übergabe von Lackners Visitationsbericht an die römische Bischofskongregation, dem auch der zuvor vom Gurker Domkapitel erstellte Bericht beigelegt worden sei, sei "der Vorgang der Aufarbeitung seitens des Domkapitels beendet", hält Guggenberger fest. Es liege nun an Rom, die Berichte auszuwerten und Konsequenzen zu ziehen. "Soweit dies zeitnah und in erkennbarer Weise geschieht, wird die Causa einen Abschluss finden." Der Diözesanadministrator ist zuversichtlich, dass sich dann "auch die letzten Nebel, die jetzt noch über unserem Land liegen", lichten würden. Ein neu ernannter Bischof könne seinen Dienst in der Folge beginnen, "ohne durch Dinge behindert und belastet zu sein, die noch der Aufarbeitung bedürfen".
In Richtung der Gläubigen seiner Diözese dankte Guggenberger für die "alltägliche Treue der vielen engagierten Christinnen und Christen in unserem Land".
Als verantwortlicher Administrator danke ich Ihnen allen in unserer Diözese dafür, dass Sie miteinander Gott suchen, Gottesdienst feiern, die Heilige Schrift lesen, das Kirchenjahr leben, Gemeinschaft pflegen und den Dienst am Nächsten leisten.
Hinsichtlich der christlichen Praxis gebe es in Kärnten "keineswegs einen Ausnahmezustand, sondern einen erfreulichen Normalzustand".
Quelle: kathpress