Jesus wollte eine dienende Kirche
Jesus Christus wollte eine dienende Kirche, und dieses "geistliche Testament" des Herrn ist ein verlässlicher Grund, der Orientierung und Hoffnung in bewegten Zeiten gibt. Davon zeigte sich Bischof Ägidius Zsifkovics bei der Messe mit den österreichischen Bischöfen am Mittwoch in Reichenau an der Rax überzeugt. Ausgangspunkt der Predigt des Eisenstädter Bischofs waren das Tagesevangelium und die vom bereits verstorbenen ehemaligen Erzbischof von Saigon, Kurienkardinal Francois Xavier Nguyen Van Thuan, verfassten Exerzitien, die dieser im Jahr 2000 für Papst Johannes Paul II. und die Kurie gehalten hatte.
Van Thuan, der 13 Jahre in Vietnam in Isolationshaft verbringen musste, habe diese Zeit überstehen können, weil er sich an drei Grundfragen orientiert habe: "Was hat uns Jesus hinterlassen, was hat er uns verheißen und was hat er von seiner Kirche erwartet?" Die Antworten auf diese Fragen seien für den vietnamesischen Kardinal das "geistliche Testament Jesu" gewesen, und die Besinnung darauf bringe Hoffnung, so Zsifkovics.
Im Blick auf die dritte Frage habe Jesus "eine arme Kirche gewollt in dem Sinn, dass die Kirche für die Armen da ist", die die Not der anderen sieht und tut, was Jesus ihr sagt, führte der Eisenstädter Bischof vor den Mitgliedern der Österreichischen Bischofskonferenz aus. Jesus habe zugleich eine "missionarische Kirche" gewollt, die sich zu allen Menschen gesendet weiß, um Zeugnis zu geben. Dabei habe der Herr auch eine "mutige Kirche" gewollt, "die für die Sache Jesu eintritt und einsteht".
Die Versammlung des österreichischen Episkopats dauert noch bis Donnerstag. Über ihre Ergebnisse wird Kardinal Schönborn im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag um 10 Uhr informieren. Sie findet im "Club Stephansplatz 4", 1010 Wien, statt.
Quelle: kathpress