Familienverband fordert mehr Unterstützung
Deutlich mehr ideelle und finanzielle Unterstützung für Familien mit Kindern mit Trisomie 21 hat der Katholische Familienverband Österreich (KFÖ) gefordert. Dass Menschen mit Behinderungen unterstützt werden müssen, stehe auch in der Politik außer Frage, dennoch sieht KFÖ-Präsident Alfred Trendl in diesem Bereich noch immer großen Handlungsbedarf: "Wir dürfen uns nicht täuschen lassen, es gibt noch sehr viel zu tun", so sein Resümee. Der Verband äußerte sich am Mittwoch in einer Aussendung im Vorfeld zum Welt-Downsyndrom-Tag (21. März).
Konkret fordert Trendl etwa eine Änderung die Schulausbildung betreffend: Die geltende Verordnung sieht zurzeit ein Recht auf Schule für Kinder mit Downsyndrom vor, allerdings nur auf 9 bzw. 10 Schuljahre, in manchen Fällen könne ein 11. oder 12. Schuljahr genehmigt werden, zusätzliche Ressourcen gebe es dafür allerdings nicht:
Hier muss der Gesetzgeber handeln. Es wäre gut, wenn Eltern ein Wahlrecht für ein zusätzliches Kindergartenjahr eingeräumt werden würde und Kinder mit Downsyndrom zusätzliche Schuljahre absolvieren dürfen.
Mehr Unterstützung seitens des Staates wünscht sich der KFÖ auch für Unternehmen, die Menschen mit Downsyndrom beschäftigen.
Die Betreuung von Kindern mit Behinderungen koste viel Kraft und Zeit, eine Erwerbstätigkeit beider Eltern sei de facto unmöglich. Dies dürfe allerdings nicht zur Armutsfalle werden, erinnert der KFÖ-Präsident. Er fordert eine bessere pensionsrechtliche Bewertung dieser Pflegeleistung, bessere finanzielle Unterstützung und auch mehr Mittel für Eltern-Kind Kuren.
Einen Ausbau der Unterstützungsangebote fordert der KFÖ auch für Menschen mit Trisomie 21 im Erwachsenen-Alter. Es gebe zwar sehr viele gute Beispiele, wo Menschen mit Downsyndrom Arbeit finden, die Angebote müssten allerdings trotzdem ausgebaut werden, betont Trendl.
Damit wird von ihm die Frage vieler Eltern angesprochen, wer sich einmal um das Kind kümmern werde, wenn sie das nicht mehr könnten. Hier sieht Trendl Gesellschaft, Politik und Hilfsorganisationen gefordert, gute Lösungen für Eltern mit Kindern zu finden. Für ihn steht fest:
Wir müssen weiterhin an einer inklusiven Gesellschaft arbeiten und dürfen Familien, die sich um ihre Kinder mit Behinderungen kümmern, nicht zurücklassen.
Quelle: kathpress