Glettler nennt neugeweihte Tiroler Diakone lichterfüllte Menschen
Der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler hat am Sonntag im Jakobsdom sechs Männer zu Diakonen geweiht. Vier davon sind verheiratete Familienväter, die sogenannte "Ständige Diakone" werden, die beiden weiteren sind Ordensmänner, für die das Diakonat eine wichtige Stufe auf dem Weg zum Priesteramt darstellt.
In seiner Predigt betonte Bischof Glettler, dass Diakone "für den Dienst der Zuversicht geweiht" werden - "als Hörende, Betende und mit dem Herzen Glaubende können sie diesen wichtigen Dienst an unserer Gesellschaft tun". Dabei sei letztlich die ganze Zuversicht der Glaubenden in Jesus begründet, weshalb Diakone "lichterfüllte Menschen" seien.
Glettler erinnerte an das Geheimnis der Anziehungskraft der Kirche in vielen Ländern des globalen Südens wegen der von den Armen erlebten Großzügigkeit der kirchlichen Einrichtungen. Bei einem Besuch in Burkina Faso habe ihn die Frage interessiert, was denn die Minderheit der katholischen Kirche dort so attraktiv mache. Die erste Antwort sei gewesen, dass die katholische Kirche "alles, was sie tut, allen zugänglich macht, für alle, ob es sich um Gesundheits- und Ernährungsstationen handelt, die von Schwesterngemeinschaften oder Pfarren geführt werden und ihre Dienste für alle anbieten, um Kindergärten und Schulen". Der Bischof erwähnte auch andere Projekte und betonte:
Alles für alle: Diese gelebte Großzügigkeit wird von den Menschen verstanden. Es ist ein extrem starkes Zeugnis für Gottes leidenschaftliche Sorge um jedes einzelne seiner Geschöpfe.
Geweihte Diakone sollten die Großzügigkeit Gottes verlässlich darstellen. Ihre Aufgabe sollten sie allerdings wenn möglich nicht allein machen, sondern Mitsorgende suchen und befähigen.
Heute müsse der Auftrag für die geweihten Diakone noch deutlicher auf die unterschiedlichen Lebens- und Konfliktfelder der Gesellschaft präzisiert und möglicherweise geweitet werden, sagte Glettler. Das Spektrum umfasse in unvollständiger Aufzählung Sorge um Suchterkrankte, Hilfestellung in der Wohnversorgung, Begleitung von Arbeitslosen und Armutsgefährdeten, Initiativen im Feld ökologischer Verantwortung, Unterstützungsangebot in Pflege und Altenversorgung, Engagement in der sozial-politischen Bildungsarbeit, Präsenz im Medienbereich und in der Schulung für Social Media. Diakone seien in diesen Lebens- und Aktionsfeldern mit ihren Charismen gefragt, "anwaltschaftlich für ein menschenwürdiges und zukunftsfittes Leben" und mit dem Programm, "überall die Gegenwart des 'dienenden Christus' erfahrbar zu machen".
Diakone wollten dabei "keine Strahlemänner im Sinne weltlicher Kategorien" sein, aber lichterfüllte Menschen, verbunden mit Jesus, so Glettler. Sie verpflichteten sich, nicht nur schöne Worte von sich zu geben, sondern Bereitschaft für neues Handeln. Ihr Vorbild werde viele aus der Bequemlichkeit herausreißen, es werde Kraft geben, um der Ohnmacht zu trotzen und neue Wege zu wagen - in welchem Bereich auch immer. Denn Diakone sind nach den Worten des Innsbrucker Bischofs "hörende, zuversichtliche Männer der Tat".
Quelle: kathpress