Gotische Madonna am Weg von Ohio nach Mariapfarr
Die gotische "Schöne Madonna", die in den 1960er-Jahren von Mariapfarr in die USA verkauft wurde, soll schon bald wieder ihren Heimweg auf ihren angestammten Platz im Lungau antreten. Infolge einer österreichischen Initiative hat das Cleveland Museums of Art (Ohio), wo die Statue aus der Zeit um 1395 gelandet ist, dem Salzburger Drängen nach einer Erstellung einer exakten Kopie mittels 3D-Druck genehmigt. Die Figur, die bereits vor ihrem Verkauf nach Übersee Hände und Kind verloren hatte, war weit bis ins 19. Jahrhundert Ziel zahlreicher Pilger nach Mariapfarr gewesen, berichten die Salzburger Nachrichten (SN, Mittwoch).
Die bevorstehende spektakuläre Heimholung ist Ergebnis jahrelanger Bemühungen des Mariapfarrer Pfarrers Bernhard Rohrmoser und des Leoganger Museumskustos Hermann Mayrhofer, heißt es in dem SN-Bericht. Rohrmoser, der zuvor 2016 die Renovierung seiner Pfarrkirche abgeschlossen und die Erhebung derselben zur Basilika erwirkt hatte, leitete dazu eine Spendensammlung für die "Schöne Madonna" in die Wege. Diese war auch nötig: Das Vorhaben kostete rund 30.000 Euro - davon alleine das Abfotografieren für den 3D-Guss 2.500 Euro -, wobei das Land Salzburg mit 7.500 Euro subventionierte.
Die derzeit entstehende Kopie der Madonnenskulptur soll im April ins Salzburger Leogang kommen und ab 24. Mai Teil der von Mayrhofer mitkuratierten Ausstellung über "Schöne Madonnen" sein, sodann bis Ende April 2020 in einer Ausstellung in der Prager Nationalgalerie. Dann aber soll sie wieder wie einst in der Mariapfarrer Basilika der Verehrung durch die Gläubigen dienen, "nicht als Ausstellungsstück, sondern als Berührungsreliquie", wie Mayrhofer versicherte. Im Mai 2020 wolle man der Madonna in ihrer Heimat Mariapfarr den festlichen Empfang bereiten.
Quelle: kathpress