"Wichtige Säule in Bildungslandschaft"
Die große Bedeutung der katholischen Privatschulen im Bundesland Salzburg ist bei einem Fortbildungstag für mehr als 500 Pädagoginnen und Pädagogen am Dienstag deutlich geworden: Knapp 5.200 Schüler - das sind sechs Prozent der Gesamtzahl - werden an 17 Privatschulen in der Erzdiözese Salzburg von mehr als 600 Lehrkräften unterrichtet. Die Tagung fand im Privatgymnasium der Herz-Jesu-Missionare in Salzburg-Liefering statt, Veranstalter war das Katechetische Amt in Zusammenarbeit mit der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule Edith Stein.
"Sechs Prozent der Salzburger Schüler besuchen eine der katholischen Privatschulen, die damit eine wichtige Säule in der Bildungslandschaft darstellen", sagte die Salzburger Bildungslandesrätin Maria Hutter. "Damit Privatschulen eine nicht wegzudenkende Größe des Salzburger Bildungswesens sind, braucht es das Engagement der Pädagoginnen und Pädagogen", dankte Anton Lettner, Direktor des Katechetischen Amts, den Anwesenden. "Was Sie als Lehrer in die Schüler investieren, wird früher oder später Früchte tragen", sprach Weihbischof Hansjörg Hofer Mut zu.
Nach dem Motto "Nur wer sich ändert, bleibt sich treu" ging der Tiroler Theologe Thomas Plankensteiner, AHS-Experte in der Bildungsdirektion Innsbruck, in seinem Vortrag auf das Spannungsverhältnis zwischen Kontinuität und Aufbruch sowohl in Kirche und Gesellschaft als auch im Bildungsbereich ein. Veränderung sei a priori weder gut noch schlecht, "sondern zeigt sehr häufig beide Seiten". Wichtig für eine Bewertung sei die Frage, ob das Wesentliche erhalten bleibt.
Über die Kirche sagte der Mitinitiator des "Kirchenvolksbegehrens" von 1995, mit dem im Anschluss an den Skandal um Kardinal Hans Hermann Groer Reformen eingefordert wurden, ihre "Körpersprache" müsse ihren Worten entsprechen. "Wenn Papst Franziskus am Weltfrauentag für die Gleichberechtigung der Frau plädiert und diese Worte in den kircheneigenen Strukturen nicht gelebt werden, ist das problematisch", betonte Plankensteiner. Es sei eine "Pervertierung" der christlichen Botschaft, eine "Abwertung durch das Geschlecht" zu legitimieren. "Da müsste die Kirche besser gestern als morgen umdenken", meinte der Theologe.
Quelle: kathpress