Frauen Vorkämpferinnen für gesellschaftliche Entwicklung
Die Päpstlichen Missionswerke in Österreich (Missio Österreich) haben anlässlich des "Internationalen Frauentags" am 8. März auf die tragende Rolle von Frauen bei großen gesellschaftlichen Entwicklungen hingewiesen. "Frauen sind in vielen Teilen der Welt offensichtliche und insgeheime Vorkämpferinnen für gesellschaftliche Entwicklung", betonte Jutta Becker, Head of International Projects bei Missio Österreich, am Donnerstag in einer Aussendung. Inspirierende und starke Frauen prägten die Gesellschaft in Afrika, Asien und Lateinamerika, "jedoch oft nur im Verborgenen".
Kritisch sieht Becker das Rollenbild der Frau in vielen Projektländern:
Oft erleben wir noch immer das klassische Bild von der Frau am Herd, für die Bildung nicht notwendig ist. In vielen Fällen sollen Frauen das tun, was andere von ihnen erwarten.
Das müsse sich ändern. Frauen bräuchten Stärkung und Förderung, nur so könne es zu einer "nachhaltigen Veränderung" der aktuellen Situation kommen, meinte die Missio-Expertin, die auf das Beispiel einer jungen Frau in Ruanda verwies, die eine Berufsausbildung machen wollte und "zwar nicht zur Näherin wie andere Mädchen, sondern zur Schweißerin." Mit der Unterstützung von Missio Österreich konnte die junge Frau die Ausbildung absolvieren und schloss als Klassenbeste ab. Die Geschichte zeige für Becker, dass es möglich sei, "Frauen in diesen Ländern zu bestärken und zu befähigen, ihre Wünsche und Träume wahr werden zu lassen".
Als weiteres Beispiel für eine "Vorkämpferin und Visionärin" nannte Becker die Ordensfrau Sr. Hellen Lamunu aus Uganda. Lamunu kümmert sich um ehemalige Kindersoldaten und deren Kinder und setzt sich besonders für die Wiedereingliederung der jungen Frauen ein, die aus der Gefangenschaft zurückkehren und Vergewaltigungen erleben mussten.
Wenn Frauen aus dem Busch, aus der Gefangenschaft, zurückkehren, sind sie häufig nicht mehr Teil der Gesellschaft, sie werden verstoßen und sind auf Hilfe angewiesen. Da kommt Schwester Hellen ins Spiel.
Es sei aber nicht nur wichtig, Frauen zu stärken und zu unterstützen, sondern auch den Dialog mit Männern zu suchen, meinte Becker. Denn: "Unterschiedliche Perspektiven und auch die körperlichen Verschiedenheiten sollen als Plus gesehen werden. Jedenfalls darf es aufgrund von physischen Unterschieden keine Ausgrenzung geben", so die Missio-Expertin.
Becker verwies auch auf den am 1. März stattgefundenen internationalen Weltgebetstag der Frauen, der seit 130 Jahren auf Probleme von Frauen aufmerksam mache. Für Becker sei dies ein "riesiges Gebetsnetz", das dazu ermutige, im Alltag den Blick für jene Frauen zu haben, die unsere Hilfe brauchen:
Man muss dabei nicht immer so weit in die Ferne denken; oft entdecken wir solche Frauen auch in unserem persönlichen Umfeld.
Quelle: kathpress