Militärdiözese verdankt Kardinal König viel
Anlässlich des 15. Todestags Kardinal Franz Königs am 13. März hat Militärbischof Werner Freistetter die wichtige Rolle Kardinal Königs für die Militärseelsorge unterstrichen. So sei König der erste Militärvikar gewesen und habe diese Position zehn Jahre ausgeübt. Freistetter:
In seiner Amtszeit bemühte er sich um den Aufbau einer pastoralen Struktur für die Militärseelsorge in ganz Österreich, den Einsatz engagierter Seelsorger und den Bau von Kirchen und Kapellen im Bereich des Bundesheeres.
Königs Verbindung zum Österreichischen Bundesheer habe 1959 begonnen. Bis 1969 sei er als erster Militärvikar für die Geschicke der Militärseelsorge in Österreich verantwortlich gewesen. "Die Seelsorge für Soldaten war Kardinal König ein wichtiges Anliegen", so Militärbischof Freistetter. Als erstem Militärvikar komme König in der Geschichte der Militärseelsorge in Österreich zudem eine ganz besondere Rolle zu. Auch die Internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes sei dem Wiener Erzbischof und Militärvikar ein großes Anliegen gewesen.
Schon im Jahr 1960 nahmen etwa 1.400 österreichische Soldaten an der Soldatenwallfahrt teil. Mit dabei war auch Kardinal König. Oft zelebrierte er auch selbst Feldmessen und hatte für die persönlichen Anliegen der Bundesheerangehörigen ein offenes Ohr. Auch die Ökumene innerhalb des Bundesheers war König wichtig. So setzte er sich für die Feier ökumenischer Feldgottesdienste mit katholischen und evangelischen Soldaten ein.
Im Jahr 1968 habe Kardinal König Papst Paul VI. ersucht, ihn wegen arbeitsmäßiger Überlastung von der Aufgabe als Militärvikar des österreichischen Bundesheeres zu entlasten. König habe den damaligen Diözesanbischof von St. Pölten, Franz Zak, als seinen Nachfolger als Militärvikar vorgeschlagen. Diesem Vorschlag wurde auch entsprochen.
Mit der apostolischen Konstitution "Spirituali militum curae" vom April 1986 gab Johannes Paul II. der Militärseelsorge weltweit neue Impulse. Das bedeutete u.a. auch für Österreich die Errichtung eines "Militärordinariats" (Militärdiözese), einer Rechtsform, die in wesentlichen Punkten den Territorialdiözesen gleicht. Als ersten Militärbischof von Österreich ernannte Johannes Paul II. den damaligen Sekretär der Bischofskonferenz, Alfred Kostelecky. Seit 2015 übt Militärbischof Werner Freistetter dieses Amt als dritter Militärbischof für Österreich aus.
Freistetter, der von Kardinal König im Jahr 1979 die Priesterweihe in Rom empfing, empfindet auch persönlich immer noch "große Dankbarkeit" gegenüber König. In der römischen Kirche Sant'Ignazio wurde er am 9. Oktober von König zum Priester geweiht: "Ein prägendes Erlebnis, an das ich immer wieder mit großer Dankbarkeit und Freude zurückdenke", so Freistetter.
Quelle: kathpress