Siebenteilige Fastenserie von Melanie Wolfers
Die diesjährige Fastenserie der österreichischen Kirchenzeitungen trägt den Titel "Trau dich, es ist dein Leben" und stammt aus der Feder der Philosophin und Theologin Sr. Melanie Wolfers. Die 47-jährige Salvatorianerin ist eine der bekanntesten christlichen Autorinnen im deutschsprachigen Raum. Sie wurde in Schleswig-Holstein geboren und lebt heute in Wien.
Wolfers studierte Theologie und Philosophie in Freiburg im Breisgau und München und promovierte in theologischer Ethik. Nach Abschluss ihrer Studien arbeitete sie als Hochschulseelsorgerin in München. 2004 trat sie in Österreich in den Orden der Salvatorianerinnen ein. Wolfers ist international gefragte Referentin und "Spiegel"-Bestsellerautorin. Sie leitet das Projekt "IMpulsLEBEN" (www.impulsleben.at), das sich an junge Erwachsene richtet.
"Trau dich, es ist dein Leben" ist auch der Titel des erst letzten Herbst erschienenen jüngsten Buchs der Erfolgsautorin. Es wurde zum Hit auf dem deutsch-österreichischen Buchmarkt. Für die Kirchenzeitungen verdichtete Wolfers in der neuen siebenteiligen Reihe ihre Erkenntnisse zum Thema "Mut". Ihre klare Sprache hilft, innere menschliche Vorgänge in den Blick zu nehmen - das eigene Verhalten auszuleuchten - und selbst Mut zu fassen.
Dabei lässt sich Melanie Wolfers Zeit, sie lässt ihre Gedanken ausreifen, ehe sie sich damit an die Öffentlichkeit wagt. Verbunden weiß sich Melanie Wolfers mit dem geistlichen Schriftsteller Andreas Knapp, der im Vorjahr die Fastenzeit-Beiträge für die Kirchenzeitungen gestaltet hat. Heuer werden mehrere Gedichte von ihm zu lesen sein.
Wolfers benennt Nöte und Sehnsüchte
In einem Interview mit der Innsbrucker diözesanen Kirchenzeitung "Tiroler Sonntag" bezeichnete Wolfers ihr jüngstes Buch "Trau dich, es ist dein Leben - Die Kunst, mutig zu sein" als autobiographisch. "Ich nehme eine Not oder Sehnsucht wahr, denke darüber nach und beginne zu schreiben. Dabei stehen mir zwar nicht einzelne Menschen vor Augen, aber ich schreibe dennoch im Blick auf die Menschen, mit denen ich in Kontakt bin", so Wolfers. Sie bekannte sich in dem Interview dazu, dass seine Meinung zu ändern, oft sehr großen Mut erfordere.
Im Buch werde auch das Tabuthema "Scheitern" behandelt, sagte die Salvatorianerin:
Scheitern ist eine reale Möglichkeit und gehört zum Leben dazu. Wir alle treffen Entscheidungen in eine offene Zukunft hinein und müssen daher nüchtern mit der Möglichkeit des Scheiterns rechnen. Die Angst davor kann zu Entscheidungsblockaden führen. Nur ist es die schlechteste Entscheidung, sich nicht zu entscheiden. Daher braucht es auch ein Vertrauen darauf, dass ich einen Weg finde, damit zu leben, wenn etwas anders ausgeht als erhofft.
Wolfers zitierte Erzbischof Helder Camara, der gesagt hatte: "Es ist eine göttliche Gnade, gut zu beginnen. Es ist eine größere Gnade, auf dem Weg zu bleiben und den Rhythmus nicht zu verlieren. Die Gnade aller Gnaden ist es aber, auch zerbrochen und erschöpft vorwärts zu gehen bis zum Ziel."
Heute seien die Menschen viel mehr als früher der eigenen Freiheit überantwortet, anders als vor 50 Jahren, als den in einem katholischen Milieu Aufgewachsenen ziemlich klar gewesen sei, "was geht und vor allem was nicht geht", betonte die Autorin. Dies sei für die jungen Menschen nicht mehr so, und um das eigene Leben erfüllend zu gestalten, "braucht es ein gutes Gespür für sich selbst". Die Gesellschaft fördere das nicht, "sondern wir lenken uns mit vielen verschiedenen Medien ab".
Beim Beschäftigen mit sich selbst kämen immer auch Dinge hoch, vor denen man gerne fliehe, berichtete Melanie Wolfers. Dies seien unangenehme Gefühle, Neid, Zorn, Ohnmacht, Scham oder Enttäuschung. "Deshalb braucht es den Mut, sich selbst kennenlernen zu wollen. Und es ist hilfreich, im Blick zu haben, dass man sich mit der Zeit verändert. Treue zu sich selbst bedeutet auch, zu dieser Veränderung zu stehen. Es erfordert zum Teil mehr Mut, seine Meinung zu ändern, als bei ihr zu bleiben", so ihr Fazit.
Auf ihrer Website findet sich eine Übersicht über die zahlreichen Seminare und Vorträge von Melanie Wolfers. In der Fastenzeit tritt sie in OÖ, NÖ, Tirol und Wien auf, und zwar in: Braunau (7.3., 19.30 Uhr, Veranstaltungzentrum), Spital/Pyhrn (10.3., 17 Uhr, Pfarrsaal), Stift Kremsmünster (13.3., 19.30 Uhr, Theatersaal), Stift Seitenstetten (14.-15.3., Bildungszentrum), Ried (18.3., 19.30 Uhr, Bildungszentrum St. Franziskus), Sarleinsbach (19.3., 19.30 Uhr, GH Kirchenwirt), Pabneukirchen (20.3., 19.30 Uhr, Pfarrzentrum), Innsbruck (30.3., Tagesseminar im Bildungshaus Marillac), Stift Wilten (1.4., 19 Uhr), Wien (3.4., 18.30 Uhr, Erzbischöfliches Palais, und 4.4., 19.30 Uhr, Stiftspfarre St. Ulrich).
Quelle: kathpress