Prominente helfen bei Erhalt der Bischofskirche
Skisprung-Legende Andreas Goldberger, der Präsident der Akademie der Wissenschaften, Anton Zeilinger, Kepler-Uni-Rektor Meinhard Lukas oder Kabarettist Günther Lainer sind einige jener prominenten Unterstützer der Initiative "Pro Mariendom", die sich für die Erhaltung der flächenmäßig größten Kirche Österreichs einsetzen. Details über die notwendige Sanierung der Linzer Bischofskirche und die dafür erforderlichen Mittel gab Dommeister Clemens Pichler in einem Pressegespräch über die Aktion "DombotschafterInnen" bekannt, über die ORF Oberösterreich am Sonntag berichtete.
Die im Jänner 2018 präsentierte Initiative "Pro Mariendom" will dafür sorgen, dass die Kirche bis 2030 in großem Umfang erneuert wird. Untersuchungen hätten gezeigt, dass der Linzer Mariendom für die Sicherung seines langfristigen Erhalts dringend Baumaßnahmen im Volumen von rund 13 Millionen Euro benötigt, hieß es.
Ein anstehendes "Jahrhundertprojekt" ist laut Pichler die erstmalige Sanierung des spitz zulaufenden sogenannten "Turmhelms". Dieser sei brüchig und undicht geworden, somit müssten 3,5 Kilometer Steinfugen saniert werden, in den nächsten Tagen werde ein riesiges Gerüst auf allen acht Seiten des Turmes bis auf eine Höhe von 75 Meter aufgebaut.
Seit 2009 kann man sich als Turmeremit für eine Woche hoch oben im Turm einquartieren. Nun muss das Projekt zwei Jahre lang ausgesetzt werden. "Der Turm wird nun als Mannschaftszimmer genützt, weil dort eine Toilette ist. Jedes Mal 68 Meter hinabzulaufen würde zu viel Zeit brauchen", erklärte der Dommeister.
Erst im Dezember 2017 war die Neugestaltung des Mariendom-Innenraums abgeschlossen worden. Kurz zuvor hatte eine Erhebung eine Fülle an notwendigen Sanierungsmaßnahmen aufgezeigt. Für die von 2021 bis 2030 anberaumte Instandhaltung sind demnach rund 5,5 Millionen Euro notwendig, weitere 7,5 Millionen Euro werden für Investitionen u.a. beim Turm, für die Glasfenster und Seitenaltäre gebraucht. Das finanzielle Volumen sprenge bei weitem die Möglichkeiten der Diözese Linz, weshalb es einen gemeinsamen Unterstützungsakt von Diözese, Land und Stadt geben werde, hieß es.
Auch Prominente Unterstützer aus Kultur, Sport, Wissenschaft und Wirtschaft setzten sich zum Ziel, das oberösterreichische Wahrzeichen aktiv zu unterstützen. ORF OÖ verwies u.a. auf Paralympic Sieger Walter Ablinger, Countertenor Alois Mühlbacher und Sopraninstin Gotho Griesmeier, die ihren ersten großen Auftritt im Mariendom feierte. Geplant sind Sponsoring- und Spendenaktionen bei oberösterreichischen Unternehmen und in der Bevölkerung, Benefizkonzerte, Einbindung der Pfarrgemeinden und kirchlichen Organisationen, Steinpatenschaften und die Einbeziehung der genannten "Dombotschafter".
Der Bau des Mariendoms - eigentlich Mariä-Empfängnis-Dom - wurde 1855 durch den Linzer Bischof Franz Joseph Rudigier aus Dank für die Bulle "Ineffabilis Deus" vom 8. Dezember 1854 veranlasst. 1862 erfolgte die Grundsteinlegung, am 1. Mai 1924 wurde der Dom von Bischof Johannes Maria Gföllner schließlich als Marienkirche geweiht, fertiggestellt wurde der Bau aber erst 1935. Das Gotteshaus ist die größte, nicht aber höchste Kirche Österreichs. Die ursprünglich geplante Höhe wurde angeblich deshalb nicht bewilligt, da in der Habsburger-Monarchie kein Gebäude höher sein durfte als der Südturm des Stephansdomes in Wien. Mit 135 Metern ist der Turm des Linzer Mariendoms in Linz um rund zwei Meter niedriger.
Quelle: kathpress