Caritas eröffnet Großküche mit sozialem Mehrwert
Die Caritas der Erzdiözese Wien eröffnete am Donnerstag in Wien-Liesing "Magdas Küche", eine neue Großküche mit sozialem, ökologischem und ökonomischem Mehrwert. Als sogenanntes "Social Business"-Unternehmen der Caritas wolle man beweisen, dass soziales Handeln und wirtschaftlicher Erfolg kein Widerspruch sind, erklärte Caritas-Wien-Geschäftsführer Alex Bodmann das Konzept. "Magdas Küche" liefert pro Woche 12.000 Essensportionen in Seniorenheime, Kindergärten und Schulen. Ziel sei es v.a., Menschen Arbeitsplätze zu bieten, die es schwer hätten Jobs zu finden - wie Langzeitarbeitslose oder Menschen mit Fluchthintergrund, sagte "Magdas"-Geschäftsführer Michael Kleinbichler. Im Küchen-Team finde man "Menschen aus Kinshasa genauso wie aus dem Gefängnis", und jeder habe Stärken, so Bodmann.
Als "Social Business"-Unternehmen gehe es nicht in erster Linie um Profit, sondern um die Lösung sozialer Probleme, erklärte Bodmann von der Caritas Wien. Zugleich müsse sich "Magdas Küche" wie ein Unternehmen "selbst tragen", man erhalte keine öffentlichen Förderungen.
Die neue Großküche sei Teil von "Magdas Essen", dem mittlerweile sechsten Projekt der "Magdas"-Social-Business-Sparte der Caritas, das u.a ein Hotel am Wiener Prater, eine Designlinie und eine Kantine betreibt, teilte Kleinbichler über das "Magdas"-Netzwerk mit. Gemeinsam sei allen der "soziale Grundgedanke". So liege Fokus des Unternehmens v.a. auf den Stärken der Mitarbeiter, "die wir stärken und nutzen", so Kleinbichler.
Das Küchenteam der "Magdas Küche" besteht derzeit aus 35 Mitarbeitern, von dem bis zu einem Drittel ehemals langzeitarbeitslose Menschen, Menschen mit Fluchthintergrund sowie Menschen mit Behinderung seien, erklärte Markus Gerauer, der Leiter von "Magdas Essen". Zwei der Mitarbeiter seien Lehrlinge mit Fluchthintergrund, die vor einem Monat ihre Ausbildung in der Großküche begonnen haben. "Das Team funktioniert sehr gut und jeder gibt sein Bestes", so der Gastronom. Die Herausforderung bestehe sowie in jeder anderen Großküche auch, dass alles rechtzeitig und frisch fertig werde, meinte Küchen-Chef Gerauer.
Auch ökologisches Vorzeigeprodukt
"Magdas Küche" sei auch ein "nachhaltiges Ponierprojekt", so "Magdas"-Geschäftsführer Kleinbichler. Beim Bau des neuen Gebäudes wurden u.a. recycelte Materialien verwendet. So wurden in der Innenraumgestaltung Baumaterialien aus Abbruchprojekten wie einem ehemaligen OMV-Bürogebäude oder einem ehemaligen Seniorenhaus der Caritas wiederverwendet. Das Gebäude habe auch keinen Schornstein, da die Abwärme für die Energierückgewinnung verwendet wird, erklärte Architekt Heinz Lindner: "Im Winter werden so die Büroräume geheizt."
Für die Großküche gebe es schon jetzt neue Pläne für die Zukunft. So will Gerauer die aktuelle Portionen-Zahl verdoppeln und mit seinem Team bis zu 25.000 Mahlzeiten pro Woche ausliefern und auch Event-Catering anbieten. Der Fokus liege trotz der großen Menge an Essen und der Expansion auf der Qualität und Regionalität der Produkte und der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen, meinte der Gastronomie-Experte.
Quelle: kathpress