Visitator Lackner lädt Kärntner zu Gebetsstunde
Erzbischof Franz Lackner lädt als Apostolischer Visitator der Diözese Gurk am Beginn der Fastenzeit die Kärnterinnen und Kärntner zu einer Buß- und Gebetstunde. Ort der "gemeinsame Stunde des Gebetes und der Besinnung" am 8. März um 18 Uhr ist die Nikolaikirche der Franziskaner in Villach. "Die von Herzen kommenden Fürbittgebete sind ein wichtiger Schritt in unserem gemeinsamen Wunsch für eine gute Zukunft der Kirche in Kärnten. Diesem Anliegen wollen wir alle dienen und am Beginn der Fastenzeit beten", so Lackner in der am Dienstag an die Gläubigen in Kärnten ergangene Einladung.
Die Initiative des Salzburger Erzbischofs ist indes auf Unverständnis des Kärntner Diözesanadministrators Engelbert Guggenberger gestoßen, der am Mittwoch gegenüber der Austria Presseagentur (APA) erklärte, dass er an dem Gottesdienst nicht teilnehmen wolle. Verwundert darüber zeigte sich Erzbischof Lackner, der am Mittwoch gegenüber "Kathpress" erklärte: "Mutet es nicht sonderbar an, dass es einer Rechtfertigung bedarf, wenn am Beginn der österlichen Bußzeit eine Einladung zur Gebets- und Bußstunde ergeht?" In den letzten Wochen habe er, Lackner, gemeinsam mit dem Visitationsteam "viele Stunden und Tage in Kärnten verbracht, zugehört, Nöte und Hoffnungen wahrgenommen, auch Klöster und Kirchen besucht und am Grab der Hl. Hemma gebetet". Er wolle daher seine Einladung erneuern: "Verbringen wir eine gemeinsame Stunde des Gebetes und der Besinnung bei den Franziskanerbrüdern in Villach."
Diözesanadministrator Guggenberger hatte zuvor gegenüber der APA gesagt, dass eine solche Feier im Zusammenhang mit der Visitation "das falsche Signal zum falschen Zeitpunkt" sei und kein Beitrag zur Objektivierung von Fakten, sondern zu deren Spiritualisierung. "Die Öffentlichkeit erwartet sich mit Beendigung der Apostolischen Visitation einen den Fakten gerecht werdenden Abschlussbericht sowie die öffentliche Bekanntgabe relevanter Ergebnisse", betonte Guggenberger. In weiterer Folge werde zu Recht erwartet, dass auf Basis des Visitationsberichtes konkrete Maßnahmen gesetzt und entsprechende Konsequenzen gezogen werden. Die Voraussetzungen für Reue sind laut Guggenberger "die Bekanntgabe von Ergebnissen und die daraus zu ziehenden Konsequenzen".
Am 14. Jänner hatte Erzbischof Lackner mit der Visitation in der Diözese Gurk, unterstützt vom Feldkircher Bischof Benno Elbs und einem Team, begonnen. Neben Gesprächen mit der Kärntner Diözesanleitung, dem Domkapitel und zahlreichen kirchlichen Verantwortungsträgern hielt der Salzburger Erzbischof auch allgemeine Sprechtage ab. Der Abschluss der Visitation soll nach Angaben der Verantwortlichen noch in der Fastenzeit erfolgen.
Quelle: kathpress