Aktion Leben verzeichnet Zuwachs bei Schwangerenberatung in Wien
Die Nachfrage nach Schwangerenberatung in der Wiener Beratungsstelle der "Aktion Leben" hat in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen. Wurden 2008 noch 1.493 persönliche Gespräche geführt, waren es 2018 bereits 2.857, teilte die Lebensschutzbewegung am Donnerstag mit. Der wachsende Bedarf stehe allerdings im Widerspruch zu den staatlichen Förderungen, kritisierte Generalsekretärin Martina Kronthaler:
Während immer mehr schwangere Frauen Hilfe benötigen, werden die öffentlichen Zuwendungen Jahr für Jahr weniger.
Deutlich gestiegen sind den Angaben zufolge auch telefonische Beratungen, die sich von 2008 (924 Fälle) bis 2018 (1.949 Fälle) mehr als verdoppelt haben. Ähnliches gelte für die Nachfrage nach finanzieller Unterstützung, die 2008 exakt 190 Mal und 2018 bereits 852 Mal gewährt wurde, hieß es in der Aussendung weiter. "Aktion Leben" unterstütze Schwangere in Not aber auch mit Sachspenden wie etwa Babykleidung, Gitterbetten oder Kinderwägen und habe im Vorjahr 716 Klienten in psychosozialen Krisen und Konflikten betreut, teilte der Verein zur Veröffentlichung seiner Jahresstatistik mit. 961 Betroffene wandten sich 2018 mit sozialrechtlichen Fragen an die "Aktion Leben"-Mitarbeiter.
Wiederkehrende Themen bei den Beratungsgesprächen seien Ängste der Väter, durch eine Schwangerschaft ausgelöste Paarkonflikte und Fragen zu vorgeburtlichen Untersuchungen und dem Kinderbetreuungsgeld. Künftig wolle man vor allem Väter "mehr ins Boot" holen, kündigte Generalsekretärin Kronthaler an.
Wenn eine Frau ein Kind bekommt, hat sie meist Einbußen beim Einkommen. So werden für viele unserer Klientinnen besonders die hohen Mietkosten zum Problem.
Hier sei rasche und unbürokratische Hilfe notwendig, damit eine schwangere Frau oder junge Mutter nicht auf der Straße lande.
Mit der "Vorgeburtlichen Beziehungsförderung" bietet die Lebensschutzbewegung seit kurzem vor allem werdenden Müttern mit vorangegangenen Fehlgeburten, eigenen schwierigen Biografien oder Schwangerschaftsabbrüchen vor der aktuellen Schwangerschaft eine besondere Form der Begleitung an. Der Verein bemühe sich um eine "ergebnisoffene, professionelle, vertrauliche und kostenlose" Beratung. Alle Beraterinnen sind diplomierte Sozialarbeiter mit zahlreichen Zusatzausbildungen, darüber hinaus stehen eine Psychologin und eine Ärztin zur Verfügung.
"Aktion Leben" ist österreichweit ein überkonfessioneller, überparteilicher und karitativer Verein, der sich vorwiegend aus privaten Spenden finanziert. Neben der Beratung und Unterstützung von schwangeren Frauen engagiert sich der Verein auch in der Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche, in der aktiven Öffentlichkeitsarbeit zu bioethischen Fragen und in der Gestaltung einer kinder- und elternfreundlichen Gesellschaft. (Spendenkonto: IBAN: AT64 3400 0000 0723 6771 oder online auf www.aktionleben.at/site/spende)
Quelle: kathpress